Zum Schutz homsexueller Häftlinge Kritik an Sondergefängnis für Schwule in der Türkei
Istanbul · Mit einem geplanten Sondergefängnis ausschließlich für homosexuelle Insassen stößt der türkische Justizminister Bekir Bozdag auf Kritik.
Der Minister begründe sein Vorhaben mit einem besseren Schutz der Häftlinge vor Übergriffen, nähre aber die Sorge vor zusätzlicher Benachteiligung, berichtete die "Hürriyet Daily News" am Montag. Nach Angaben des Justizministeriums seien derzeit 79 Menschen hinter Gittern, die als lesbisch, schwul, bi- oder transsexuell bezeichnet werden.
Der türkische Aktivist Efe Songün, Direktor der Istanbuler Organisation Spod, bezeichnete den Plan als schlechte Idee. "Dies stigmatisiert Menschen und legitimiert Hassverbrechen und Diskriminierung", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Bisher würden Angreifer in den Gefängnissen kaum jemals bestraft. Oftmals seien Gefängnisbeamte an Übergriffen beteiligt.