Mazedonien Ivanov gewinnt erste Runde der Präsidentenwahl

Skopje · Amtsinhaber Gjorge Ivanov hat die erste Runde der Präsidentenwahl in Mazedonien klar gewonnen. Nach Auszählung von knapp 99 Prozent der Stimmen kam er auf 51,6 Prozent. Trotzdem wird er sich in zwei Wochen einer Stichwahl stellen müssen, weil er nicht die erforderlichen 50 Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten erreichte.

 Gjorge Ivanov muss sich in Mazedonien wohl einer Stichwahl stellen.

Gjorge Ivanov muss sich in Mazedonien wohl einer Stichwahl stellen.

Foto: dpa, gl jak

Die Beteiligung lag am Sonntag lediglich bei 48,7 Prozent. Herausforderer am 27. April wird Stevo Pendarovski sein, der auf 37,5 Prozent der Stimmen kam. Für das weitgehend repräsentative Amt hatten sich insgesamt vier Kandidaten beworben.

Ivanov, der bereits eine fünfjährige Amtszeit hinter sich hat und von der regierenden konservativen Partei VMRO-DPMNE unterstützt wird, galt als klarer Favorit. Knapp 1,8 Millionen Menschen waren aufgerufen zur fünften Präsidentenwahl seit 1991, als das Land von Jugoslawien unabhängig geworden war.

Die ethnischen Albaner, die etwa 25 Prozent der Bevölkerung stellen, befolgten weitgehend einen Boykottaufruf des kleineren Regierungspartners DUI, der die albanische Minderheit im Land vertritt, und blieben den Urnen fern. Die DUI hatte beim Koalitionspartner VMRO-DPMNE einen gemeinsamen Kandidaten durchsetzen wollen, scheiterte jedoch damit und rief zum Wahlboykott auf.

Die Präsidentenwahl gilt auch als Test für die ebenfalls noch im April stattfindenden Parlamentswahlen. Alle großen Parteien des Landes haben ihren Wahlkampf darauf ausgerichtet, Mazedonien an westliche Organisationen wie die Europäische Union und die Nato anzubinden. Allerdings gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, wie dies erreicht werden könnte.

(ap)
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