Fotos Was queere Promis über ihr Coming-out sagen
Welche Prominente gehören zur queeren Community? Wir stellen vor, wie sie sich mit dem öffentlichen Bekenntnis fühlen und wie viele von ihnen ihre Reichweite nutzen, um sich für LGBTQIA+-Rechte und eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen. Übrigens: Ein paar Begriffserklärungen – auch solche, die Sie besser nicht verwenden sollten – lesen Sie hier.
Viele Promis bekennen sich mittlerweile öffentlich zu ihrer Sexualität oder ihrer geschlechtlichen Identität – so wie die Schauspielerinnen Holland Taylor und Sarah Paulson, die seit 2015 ein Paar sind.
Elliot Page ist transgender: „Ich kann kaum in Worte fassen, wie bemerkenswert es sich anfühlt, mich endlich genügend dafür zu lieben, wer ich bin, um meinem authentischen Selbst nachzugehen."
„Ich denke, dass das ein Teil meiner Verantwortung für die queere Community ist, Haltung zu zeigen.“ Der „Sissi“-Darsteller Jannik Schümann machte Ende 2020 mit einem simplen schwarz-weiß Bild auf Instagram, ohne Text und nur mit einem roten Herz-Emoji versehen, sein Liebesleben öffentlich.
„Ich bin schwul und das ist auch gut so“, sagte Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit 2001 auf einem Sonderparteitag in Berlin. Später erregte Wowereit mit der Aussage für Aufsehen, Deutschland sei reif für einen homosexuellen Kanzler.
„Ich bin ein Mann. Punkt.“ 2016 hat Benjamin Melzer (r.) es als erstes Transgender-Model aufs Cover der Men's Health geschafft. „Als Teenie begann ich, mich für Mädchen zu interessieren. Ich wusste aber: Du bist nicht lesbisch, du bist zu 100 Prozent hetero. Das konnte ich natürlich nicht richtig begreifen. Mit 18 sah ich dann die Dokumentation über Chers Tochter, die sich zum Mann hat operieren lassen und das Thema Transgender publik gemacht hat, da wurde mir klar: Ich stecke im falschen Körper.“
„Ich träume davon, den Menschen zu finden, mit dem ich mein Leben teilen möchte.“ 2018 schreibt Felix Jaehn einen Artikel für die Rubrik „Ich habe einen Traum“ des „Zeit Magazin“. Darin berichtet er, wie er sich als Junge vom Dorf gefühlt habe, der nicht nur auf Mädchen steht. Und dass er sich nicht mehr verstecken wolle. Mit seiner Reichweite als Musiker möchte er über Themen sprechen, die ihm wichtig sind und Menschen mit seiner Musik inspirieren.
„Queer ist der Außenseiter, der den Mainstream verlassen hat. Der von ihm nicht eingeladen wird. Viele möchten ja gerne vom Mainstream eingeladen werden, schaffen es aber nicht. Manchmal denke ich, dass wir die Bedeutung dieses Wortes gar nicht so genau kennen. Der Homosexuelle muss sich dauernd outen und sagen: «Guten Tag, ich bin homosexuell oder queer.» Hat irgendein Heterosexueller das je nötig gehabt? Meine Sexualität hat mit diesen Kategorien nichts zu tun, sie ist einfach meine Privatangelegenheit. Nicht, dass ich nicht darüber sprechen würde. Aber ich müsste sehr viel ausführlicher über meine Sexualität sprechen, so wie ich sie lebe, fühle, erhoffe und mir vorstelle – es ist zu vielschichtig", sagte Wolfgang Joop in Interview mit SRF 2019.
„Ich will mich nie beschriften. Ich bin bereit, jeden zu lieben, der mich liebt, wie ich bin. Ich bin offen." Die Sängerin und Schauspielerin Miley Cyrus ist bereits seit Jahren Aktivistin für die Rechte der LGBT-Gemeinschaft. Selbst identifiziert sie sich als pansexuell.
„Homosexualität wird im Fußball ignoriert.“ Als erster prominenter homosexueller Fußballer begründete Thomas Hitzlsperger 2014 im „Zeit“-Interview sein langes Schweigen. Vier Monate zuvor hatte er sich aus dem öffentlichen Leben als Fußballprofi zurückgezogen.
Während eines Interviews mit der BBC 1988 machte Sir Ian McKellen (l.) seine Sexualität öffentlich, um gegen das homophobe Thatcher-Gesetz Clause 28 zu protestieren. „Ich wünschte, ich hätte mich schon so viel früher dazu bekannt, homosexuell zu sein, aber es war sehr schwierig“, gestand er. Mit seinem Coming-out setzte sich der damals 48-jährige Schauspieler an die Spitze der britischen LGBT Bewegung und gründete den Verband Stonewall mit.
„Ich wünsche mir einfach ein glückliches, gesundes neues Lebensjahr, in dem ich meinen Weg weitergehen und mit meiner Familie zusammen sein kann – und mit der Person, die mir viel bedeutet", sagte Lindsay Lohan an ihrem 22. Geburtstag.
Frank Ocean: „Das Leben ist dynamisch und es geht mit dynamischen Erfahrungen einher, und die gleiche Einstellung, die ich gegenüber Musikgenres habe, habe ich gegenüber vielen Titeln und Schubladen.“ Ein Mitglied der traditionell homophoben Rap- und HipHop-Szene, das sich als Queer bekennt, sorgte auch im Jahr 2012 noch für erhobene Augenbrauen. Wenige Tage nach der Erscheinung von Oceans Debüt-Album „Channel Orange“ sprach der Musiker offen über seine Sexualität.
„Sex and the City“-Star Cynthia Nixon hat ein Problem, sich als bisexuell zu bezeichnen, weil das Wort nicht ausdrücke, wer sie ist. „Ich war hetero und ich war homo - und homo ist besser", sagte sie 2012.
„Ich befasse mich nicht mit Etiketten. Als SchauspielerIn hofft man, dass man für alle möglichen Rollen infrage kommt,“ sagte der amerikanische Schauspieler Neil Patrick Harris (r.) in einem Interview mit der Programmzeitschrift „Radio Times“. Ihm sei es egal, ob Homosexuelle heterosexuelle Rollen spielen oder andersherum.
Freddy Mercurcy, der Sänger der britischen Band Queen, starb am 24. November 1991 mit nur 45 Jahren an AIDS. Nur einen Tag zuvor hatte Mercury die Wahrheit über seine Erkrankung öffentlich gemacht.
Der Musiker Elton John teilte schon 1980 mit, dass er bisexuell sei. Nach der Ehe mit einer deutschen Frau bekannte er sich dann zu seiner Homosexualität. Nachdem 2005 in Großbritannien die gleichgeschlechtliche Ehe offiziell wurde, heiratete John schließlich seinen langjährigen Partner David Furnish.
Joel Grey sagte mit 82 Jahren: „Ich mag keine Schubladen, aber wenn sie eine haben wollen: Ich bin ein schwuler Mann." Für seine Rolle in „Cabaret“ hatte der Schauspieler 1973 einen Oscar als bester Nebendarsteller gewonnen.
Schauspieler Wentworth Miller lehnte einmal die Teilnahme an einem Filmfestival in St. Petersburg ab. „Als jemand, der vergangene Besuche in Russland genossen und auch familiäre Wurzeln dort hat, hätte ich gerne zugesagt. Aber als schwuler Mann muss ich ablehnen“, schrieb er in einem Brief an die Festival-Veranstalter.
„Wenn ich mich nicht für sie geoutet hätte, was hätte ich ihnen dadurch beigebracht – wie man lügt?", fragte Ricky Martin gegenüber CBS Sunday Morning. Mit der Hilfe einer Leihmutter wurde er 2018 Vater der Zwillinge Matteo und Valentino. Ihnen gegenüber wollte er ehrlich sein – zuvor hatten ihm PR-Berater nahegelegt, seine wahre sexuelle Orientierung geheim zu halten, um seine weiblichen Fans nicht zu brüskieren.
„Wie ich mir meine besten Freunde nicht nach dem Geschlecht aussuche, habe ich mich in eine bestimmte Person verliebt – und das ist nun mal eine Frau“, sagte die Fernsehmoderatorin Dunja Hayali.
Die Homosexualität des Schauspielers und Komikers Hape Kerkeling kam unfreiwillig ans Licht. Rosa von Praunheim, Schriftsteller und Maler outete ihn Anfang der 90er Jahre. Sein Kommentar zum Medienrummel: „Sensiblere Naturen als ich hätten sich jetzt wahrscheinlich mit dem Fön in die Badewanne gelegt. Was soll's. Morgen werden sie eine andere Sau durch's Dorf treiben."
„Hallo ich bin Hella, ich bin lesbisch“, so soll sich die Entertainerin Hella von Sinnen mal in der RTL-Kantine bei Hugo Egon Balder vorgestellt haben. 1992 beteiligte sie sich an der Aktion Standesamt, um das Heiratsverbot für homosexuelle Paare zu kippen.
„Ich bin stolz, euch wissen zu lassen, dass ich mich als nichtbinär identifiziere und offiziell meine Pronomen zu 'they/them' ändere." Diese Pronomen reflektierten am ehesten die "Fluidität, die ich in meinem Geschlechtsausdruck fühle“, sagte Demi Lovato.
Schauspielerin Sarah Paulson war von 2005 bis 2009 mit ihrer 18 Jahre älteren Kollegin Cherry Jones liiert. Paulson wurde vor allem durch ihre Rolle in der Serie „American Horror Story“ bekannt.
„Es war eine einzigartige und sehr ermächtigende Erfahrung. Es war, als hätte man seinen Stamm gefunden, dem man sich tief zugehörig fühlt”, sagte Jim Parsons zu seiner Rolle im Netflix-Drama „The Boys in the Band“. Die Rollen aus dem Remake des Films „Die Harten und die Zarten“ von 1974 wurden ausschließlich von homosexuellen Schauspielern besetzt
„Ich hatte immer das Gefühl, queer zu sein", sagte die 60-jährige Tilda Swinton. Sie habe stets nach ihrem „queeren Zirkus“ Ausschau gehalten. „Ich habe nach der queeren Welt gesucht, die zu mir passt, und ich habe sie gefunden. Jetzt, da ich sie gefunden habe, ist sie meine Welt.“
Olympionik Tom Daley: „Im Frühling dieses Jahres hat sich mein Leben entscheidend verändert. Ich habe jemanden getroffen, der mich glücklich gemacht hat und mir Sicherheit gibt. Dieser jemand ist ein Mann“, sagte der damals 19-Jährige britische Wassersprung-Star in einem gut fünfminütigen Beitrag in seinem Youtube-Kanal 2013. Bei den diesjährigen Olympischen Spielen in Tokio machte er nicht nur mit der gewonnen Gold-Medaille Schlagzeilen, sondern auch mit seinem Hobby: Stricken.
Das Coming-out von Klaus Wowereit im Jahr 2001 mit dem Spruch „Ich bin schwul und das ist auch gut so" sei ein „Meilenstein“ für ihn gewesen, meinte der SPD-Politiker Kevin Kühnert zum Thema offen homosexuelle Politiker. „Obwohl das für mich persönlich ja ein paar Jahre zu früh kam. Ich war elf, als er das gesagt hat. Aber es hat definitiv einen großen Platz im kollektiven Gedächtnis.“
Mit 72 Jahren sagte „Two and a Half Men“-Schauspielerin Holland Taylor im Dezember 2015, dass sie eine Frau liebe. „Es ist die wunderbarste und außergewöhnlichste Sache, die mir in meinem Leben passieren konnte“, sagte Taylor.
Die US-amerikanische R&B-Sängerin Kehlani hat sich im Frühjahr 2021 in einem TikTok-Video als homosexuell bekannt. Sie sei immer wieder darauf angesprochen worden und wolle deswegen nun mit irgendwelchen Gerüchten aufräumen. „Ich weiß endlich, dass ich lesbisch bin“, erklärte Kehlani. Leute in ihrem Umfeld hätten dies schon vor ihr gewusst, so die Musikerin weiter. Auch als sie sich ihrer Familie gegenüber geoutet habe, hätte diese überhaupt nicht überrascht reagiert.