Klimaschutz Biden will Öl- und Gasförderung einschränken

Washington · Bessere Zeiten für den Klimaschutz könnten in den USA jetzt anbrechen. Joe Biden scheint neue Begrenzungen von Öl- und Gasbohrungen zu planen und sich für mehr Schutz der Gewässer einzusetzen.

 US-Präsident Joe Biden fährt eine gänzlich andere Linie in Sachen Klimaschutz als sein Vorgänger Trump.

US-Präsident Joe Biden fährt eine gänzlich andere Linie in Sachen Klimaschutz als sein Vorgänger Trump.

Foto: AP/Evan Vucci

Die US-Regierung will Öl- und Gasbohrungen auf Grundstücken unter Bundesverwaltung begrenzen. Präsident Joe Biden werde am Mittwoch ein Moratorium für entsprechende Pachtverträge bekanntgeben, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen. Das Dekret gibt auch das Ziel aus, bis 2030 mindestens 30 Prozent des öffentlichen Landes und der Gewässer unter Schutz zu stellen. Auch wird ein Gremium von wissenschaftlichen Beratern für den Präsidenten gegründet. Grundsätzlich wird der Kampf gegen die Erderwärmung zu einem zentralen Element der US-Außenpolitik und der Bemühungen für die nationale Sicherheit erklärt. Vergangene Woche hatte Biden bereits ein 60-Tage-Moratorium für die Ausgabe neuer Bohrlizenzen angekündigt. Davon nicht betroffen sind bereits gültige Lizenzen. Das dürfte nun auch für Pachtverträge gelten.

Biden hat das Ziel ausgegeben, dass die USA bis zum Jahr 2050 klimaneutral wirtschaften. Sein Vorgänger Trump, ein Verfechter von Erdöl und Erdgas, hatte den vom Menschen verursachten Klimawandel immer wieder in Zweifel gezogen.

Während Umweltgruppen das erwartete Moratorium begrüßten, liefen Energieunternehmen Sturm. Biden habe schon Tausende Arbeitsplätze vernichtet, weil er vergangene Woche einen Baustopp für die Erdölleitung Keystone XL verkündete, sagte Brook Simmons von der Petroleum Alliance in Oklahoma. Das alles werde zu höheren Heizkosten und Spritpreisen führen. Die Western Energy Alliance kündigte an, gegen eventuelle Präsidialerlasse Bidens vor Gericht zu ziehen.

Bidens Pläne gelten nicht für Öl- und Gasbohrungen auf privatem Land. Dafür sind in der Regel die Einzelstaaten zuständig. Zahlreiche Energiefirmen haben zudem noch unter Trump Bohrlizenzen auf Vorrat beantragt und erhalten.

(june/AFP/dpa)
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