Taliban-Attacke auf Flughafen von Karachi Anschlag in Pakistan: Zahl der Toten steigt auf 26

Washington · Die Zahl der Opfer nach dem Taliban-Angriff auf den internationalen Flughafen der pakistanischen Stadt Karachi hat sich auf 26 erhöht. Sieben Leichen seien in dem ausgebrannten Flughafengebäude entdeckt worden, teilten die Behörden am Dienstag mit.

Taliban-Anschlag auf Flughafen von Karachi
11 Bilder

Taliban-Anschlag auf Flughafen von Karachi

11 Bilder

In der Nacht zu Montag hatten zehn Talibankämpfer den Flughafen angegriffen. Zunächst war von mindestens 18 Opfern die Rede. Später erhöhte sich die Zahl auf 19. Die Kämpfer kamen alle ums Leben.

In einer Reaktion auf den Angriff tötete die pakistanische Armee in der Nähe der Grenze zu Afghanistan mindestens 15 Rebellen. Es seien am Dienstag in der Stammesregion der Khyber im Tirah-Tal Luftangriffe auf neun Verstecke der Kämpfer geflogen worden, teilte die Armee mit.
Die Gegend dient in- und ausländischen Kämpfern, die Verbindungen zu Al-Kaida haben, als Unterschlupf. Die Hoffnung auf weitere Friedensverhandlungen mit der radikalislamischen Gruppe schwindet durch die Angriffe.

Nach dem Angriff haben die USA der Regierung in Islamabad ihre Unterstützung angeboten. Washington sei bereit, "den pakistanischen Behörden bei der Untersuchung des Verbrechens zu helfen", sagte Außenamtssprecherin Marie Harf am Montag (Ortszeit). Das Weiße Haus verurteilte den Angriff. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigte sich "zutiefst besorgt" und rief Islamabad zu einem entschiedenen Vorgehen gegen "Terrorismus und religiösen Extremismus" auf.

Taliban-Kämpfer hatten den Flughafen angegriffen. Bei anschließenden Feuergefechten wurden insgesamt 30 Menschen getötet, darunter nach offiziellen Angaben alle zehn Angreifer. Nach zwölf Stunden hatten die Sicherheitskräfte die Lage am frühen Montag wieder unter Kontrolle.

Zu dem Angriff bekannte sich die Gruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP). Sie sprach von Rache nach der Tötung ihres Anführers Hakimullah Mehsud, der im November bei einem US-Drohnenangriff gestorben war. Die TTP und andere Extremisten kämpfen seit dem Jahr 2007 gegen die Regierung Pakistans, tausende Menschen wurden dabei getötet.

Anfang März riefen die pakistanischen Taliban eine Waffenruhe aus, um Friedensgespräche mit der Regierung in Islamabad zu erleichtern. Wenig später kündigten sie diese jedoch auf. Seitdem gab es wieder vermehrt Anschläge. In ihrem Bekennerschreiben erklärte sich die TTP aber auch zu einer Rückkehr an der Verhandlungstisch bereit.

(DEU/AP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort