Kalkar AfD-Landeschef verteidigt Gaulands Nazi-Vergleich

Kalkar · Der Vorsitzende der nordrhein-westfälischen AfD, Thomas Röckemann, hat Parteichef Alexander Gauland für seine Äußerungen über das Nazi-Regime in Schutz genommen. Seine Worte, Hitler und die Nazis seien "nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte", seien bewusst aus dem Zusammenhang gerissen und als "Medienkampagne" gespielt worden, sagte Röckemann am Wochenende beim Landesparteitag der AfD in Kalkar.

Unterdessen hatte Gauland selbst seine Äußerung als "missdeutbar und damit politisch unklug" bezeichnet.

Neben formellen Abstimmungen über das Delegierten-Verfahren zur Europawahl 2020 ging es beim AfD-Parteitag in NRW auch um die finanzielle Situation des Landesverbands. Schatzmeister Heinz Burghaus stellte in seinem Bericht zum Wahljahr 2017 bei Ausgaben und Einnahmen ein Defizit von rund 455.000 Euro fest; zudem sei das Darlehen von 900.000 Euro für den Landtagswahlkampf innerhalb der kommenden drei Jahre an den Bundesverband zurückzuzahlen.

Geld spülen dafür nicht nur Mitgliedsbeiträge und staatliche Mittel in die Parteikasse - auch parteiintern vereinbarte Mandatsträger-Abgaben sollen der NRW-AfD zugutekommen. So hatte sich jeder Landtagsabgeordnete im Vorfeld verpflichtet, monatlich 500 Euro an die Partei abzuführen, Bundestagsmitglieder aus NRW sollen je 1000 Euro pro Monat an den Landesverband überweisen. Doch nur sieben von 14 NRW-Bundestagsmitgliedern zahlen nach Angaben von Landeschef Röckemann monatlich die volle Summe. Die Abgabenregelung soll auf dem Bundesparteitag Ende des Monats in Augsburg thematisiert werden.

(jra)
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