Landwirtschaftskammer in Sorge Tropische Ameise frisst Köln kahl

Köln (rpo). Immer häufiger wandern Tiere aus wärmeren Regionen in Deutschland ein - eine Folge des Klimawandels. In Köln macht sich derzeit die aus dem Tropen stammende Blattschneiderameise breit. Sie könnte die halbe Domstadt kahlfressen und Häuser unbewohnbar machen.

Angesichts der wieder steigenden Temperaturen befürchtet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen verstärkte Aktivitäten der aggressiven Blattschneiderameisen.

Die tropischen Insekten waren im Juli in einem Kölner Garten entdeckt worden. "Die Bekämpfung der Tiere ist sehr schwierig", erklärte ein Experte der Kammer der Nachrichtenagentur ddp. Bei der zuletzt kühleren Witterung hatten die Ameisen ihre Aktivitäten reduziert. Den Angaben zufolge handelt es sich um den derzeit einzig bekannten Befall in Nordrhein-Westfalen.

Ein Gartenbesitzer hatte die Kammer alarmiert, weil er wissen wollte, wer die Blumen in seinem Garten auffrisst. Die etwa 2,5 Zentimeter großen Ameisen sind wahrscheinlich vom Nachbargrundstück zugewandert und besiedeln nicht nur den Garten, sondern dringen in großen Insektenstraßen auch in das Wohnhaus ein.

Sie sind ursprünglich in den tropischen Regenwäldern Südamerikas zu Hause und bilden sehr große Kolonien. Die Blattschneiderameisen leben von einem Pilz, den sie züchten und ständig mit großen Mengen frischen Blättern und Blüten oder abgefallenem Laub füttern.

Mittlerweile sind mehrere Ämter der Stadt Köln mit der Insektenplage beschäftigt. Der Besitzer des Nachbargartens, ein Züchter auch anderer exotischer Tiere, verweigert den Behörden bislang den Zugang zu seinem Anwesen.

Dies ist aber erforderlich, um das Ameisennest im Kern zu bekämpfen. Kammerexperten befürchten eine weitere Ausdehnung der exotischen Ameisen, die Häuser unbewohnbar machen und ganze Gärten kahl fressen können.

(afp)
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