Afghanistan Kulturkatastrophe am Hindukusch

Hamburg (rpo). An Afghanistan plündern Diebe antike Gräber und archäologische Stätten. Über Hehler und Händler gelangen die geraubten Kulturschätze des Landes in die reichen Industriestaaten, wo Sammler viel Geld für die Funde bezahlen. Die Grabräuber selbst kommen oft genug aus bitterer Armut zu ihrem Beruf.

Über die Plünderung der historischen Schätze Afghanistans berichtet der deutsche National Geographic in seiner September-Ausgabe. Es spiele sich "eine der schlimmsten Kulturkatastrophen unserer Zeit" ab. Schätzungen der Unesco zufolge würden mit dem Antikenschmuggel inzwischen jedes Jahr 32 Milliarden Dollar umgesetzt. Damit würden die Gewinne inzwischen jene des Drogenhandels übersteigen.

Afghanistan ist reich an antiken Hochkulturen. Hier wurden so berühmte Funde wie das Gold von Baktrien entdeckt. Archäologisch ist das Land allerdings noch weitgehend unerschlossen. Es gibt ganze Regionen, die noch nie ein Forscher betreten hat. Aufgrund vieler Kriege und großer Dürre ist das Land verarmt. Um zu überleben, sehen sich viele Menschen gezwungen, ihren Lebensunterhalt durch Raubgrabungen in archäologischen Stätten zu bestreiten.

(gms)
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