Nach Ostern Wann ist Christi Himmelfahrt 2024 – und was steckt hinter dem Feiertag?

39 Tage nach Ostersonntag beziehungsweise am 40. Tag der Osterzeit feiern die Christen die Auffahrt ihres Herrn Jesus Christus in das Himmelreich seines Vaters. Wir erklären, was es mit dem Feiertag auf sich hat.

Christi Himmelfahrt 2024: Top 10 Fakten über den Feiertag - Vatertag
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Diese zehn Dinge sollte man über Christi Himmelfahrt wissen

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Foto: Shutterstock/winui

Wann ist Christi Himmelfahrt 2024?

Christi Himmelfahrt ist 2024 am 9. Mai, 39 Tage nach Ostersonntag, der 2024 auf den 31. März fällt. Der Feiertag liegt immer auf einem Donnerstag.

Wo ist Christi Himmelfahrt ein Feiertag?

In Deutschland wurde Christi Himmelfahrt 1934 zum gesetzlichen Feiertag erklärt. In den folgenden Staaten ist Christi Himmelfahrt ebenfalls gesetzlicher Feiertag:

  • Belgien
  • Dänemark
  • Finnland
  • Frankreich
  • Grönland
  • Haiti
  • Indonesien
  • Island
  • Kolumbien
  • Liechtenstein
  • Luxemburg
  • Madagaskar
  • Namibia
  • Niederlande
  • Norwegen
  • Österreich
  • Schweden
  • Schweiz

Was ist die Bedeutung von Christi Himmelfahrt?

Christi Himmelfahrt geht auf die Apostelgeschichte des Lukas zurück und schließt den Osterkreis ab. Die Christen glauben, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, an diesem Tag in den Himmel aufgefahren ist und eines Tages wiederkehren wird. Im Neuen Testament liest man bei Lukas 24, 50-53:

„50 Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. 51 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. 52 Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude 53 und waren allezeit im Tempel und priesen Gott."“

Noch detaillierter wird die Auffahrt in der Apostelgeschichte dargestellt. Dort heißt es: „9 Und als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, weg vor ihren Augen. 10 Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. 11 Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel, aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.“ Im letzten Satz steckt das Versprechen, dass der Erlöser zurückkehren wird, um sein Werk zu vollenden.

Eindeutig für die Glaubensgemeinschaft der Christen ausformuliert wurde die Bedeutung der Himmelfahrt im christlichen Glaubensbekenntnis. Dort heißt es: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.“

Die Auffahrt in das himmlische Jenseits nach dem dreitägigen Aufenthalt in einem dunklen und in der Tiefe gelegenen Jenseits symbolisiert die Überwindung des Bösen. Im Himmelreich seines göttlichen Vaters sitzt Jesus von nun an zur Rechten Gottes. Darauf gründet auch die in christlichen Haushalten gebräuchliche Sitte, dass Ehrengäste an einer Tafel stets zur Rechten des Gastgebers sitzen dürfen. Schon im Mittelalter war die Sitzordnung von großer Bedeutung für den Stellenwert der Gäste. Dass Jesus am Ende aller Tag wiederkehren und für Frieden sorgen würde, ist ebenso mit der Himmelfahrt Christi verbunden.

Oftmals wurde zu früheren Zeiten eine Figur von Jesus Christus in das Gewölbe der jeweiligen Kirche hinaufgezogen. Damit wollte man die Auffahrt des Erlösers symbolisieren. Etwas weniger spektakulär ist das Umhertragen einer Nachbildung des Gottessohns über den Köpfen der Gläubigen. Auch dieser Brauch soll die Erhöhung Jesu darstellen.

Welche Geschäfte in NRW haben an Christi Himmelfahrt 2024 geöffnet?

Genau wie an Sonntagen bleibt der überwiegende Teil der Geschäfte in NRW an Christi Himmelfahrt geschlossen. Als bundesweiter christlicher Feiertag, der auf einen Donnerstag fällt, schließen nicht nur die Läden, sondern auch die Schulen. Sonderregelungen gelten für Geschäfte des Reisebedarfs. Diese dürfen auch am 9. Mai 2024 öffnen. An größeren Bahnhöfen oder Flughäfen findet man häufig Läden, die wegen dieser Sonderregelung geöffnet haben.

Haben Restaurants an Christi Himmelfahrt in NRW geöffnet?

Auch Restaurants und Kneipen dürfen an Christi Himmelfahrt in NRW ihre Türen öffnen und Gäste bewirten. Der Feiertag eignet sich traditionell hervorragend, um mit der Familie essen zu gehen. Zudem finden viele Frühlings- oder Sportfeste an diesem Tag statt. Traditionell genießt man an Christi Himmelfahrt Geflügelgerichte wie Gänsebraten oder Rezepte mit Puten- oder Entenfleisch. Im Volksmund sagt man auch „Fliegendes Fleisch“ dazu.

Warum feiert man an Christi Himmelfahrt in Deutschland Vatertag?

Auch der Vatertag hat in Deutschland eine lange Tradition. Einzigartig ist daran, dass man nur hierzulande den Vatertag auf das Gedenkdatum der Himmelfahrt des Gottessohns legt. Im Grunde könnte die Erklärung dafür simpel und einleuchtend sein: Da Jesus Christus ja nicht zu irgendwem ins Himmelreich auffuhr, sondern zu seinem Vater, ist auch schnell klar, worauf sich der Feiertag aus christlicher Sicht gründen ließe. Auch die Theorie, dass Männer am Vatertag den Jüngern Jesu nacheifern und in Erinnerung an ihren Zug zum Ölberg umherzuwandern, existiert. Allerdings gibt es dafür keine belegbaren Referenzen, sodass man sie weiterhin ins Reich der Spekulationen verweisen muss.

Andere Erklärungen fußen eher auf dem schon älteren Brauch der Väter, zu Himmelfahrt mit einem „Bollerwagen“ durch die Lande zu ziehen und dabei Alkohol zu trinken. Viele Vertreter christlicher Institutionen sehen in dieser Tradition eine Entwertung eines so alten und großen Feiertags. Einige Experten führen das auf den alten germanischen Rechtsbrauch zurück, sein Grundstück einmal pro Jahr abzuschreiten, um zu belegen, dass es einem gehört. Dieser Brauch wurde bis ins Mittelalter fortgeführt. Dass man dabei nicht unbeträchtliche Mengen alkoholischer Getränke zu sich nahm, mag irgendwann hinzugekommen sein – vielleicht aus Langeweile. Dennoch sind die heutigen Bittprozessionen vor Christi Himmelfahrt ebenfalls mit dieser alten Tradition verknüpft

Aus dem 19. Jahrhundert sind bereits viele Herrenfahrten oder Männertage belegt, die den heutigen Ritualen sehr nahe kommen. Nicht nur Väter, sondern auch andere Männer nahmen daran teil. 1934 wurde Christi Himmelfahrt in Deutschland zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Davon profitierten natürlich auch die Männer, die Vatertag feiern wollten. Es lag einfach nahe, den Donnerstag als Vatertag mit alkoholbedingt fidelen Feierlichkeiten zu begehen, da man sich am darauffolgenden Brückentag gut frei nehmen konnte.

Im Osten Deutschlands wurde und wird der Vatertag auch gerne als Herrentag oder Männertag bezeichnet, was darauf hindeutet, dass eine Vaterschaft nicht zwingend Voraussetzung für das Begehen dieses speziellen Tages war. Hintergrund ist, dass es vor allem in Berlin Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts sehr viele alleinstehende Männer gab, die in eher suboptimalen Unterkünften hausten. Diese Männer waren dann am Herrentag froh, ihrem kargen Dasein für ein paar Stunden zu entfliehen und sich den Feierlichkeiten hinzugeben.

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