Abgemagert und depressiv Margaret macht der Queen Sorgen

London (dpa). Die englische Königsfamilie sorgt sich um Prinzessin Margaret. Die jüngere Schwester von Königin Elizabeth II. ist nach Presseberichten vom Montag „abgemagert“ und leidet unter „klinischen Depressionen.“

Der Buckingham-Palast bestätigte am Sonntagabend, dass die 70jährige Margaret krank sei und über das Wochenende ärztlich untersucht wurde. Sie habe die Feiertage im Familienkreis auf Schloss Sandringham in der Grafschaft Norfolk (Nordostengland) im Bett verbracht. Nach einem Bericht des Massenblatts „People“, ist die Prinzessin in „tiefe Verzweiflung“ verfallen.

Hofbeobachter bezeichneten es als „bedeutend“, dass der Palast eine offizielle Erklärung zum Gesundheitszustand der Prinzessin herausgab. Daraus spreche „große Besorgnis.“ Ihre Erkrankung sei aber „eher psychisch als physisch“ einzuordnen, ließen Hofkreise wissen. „Es geht nicht darum, dass sie aufgegeben hat. Es handelt sich um ein ernsthaftes medizinisches Problem, das behandelt werden muss“, sagte ein Hofbediensteter dem „Daily Telegraph“ (Montagausgabe).

Ein früherer Sprecher des Buckingham-Palastes sagte der BBC, die ehemals lebenslustige Prinzessin habe sich von einem Unfall in ihrem Ferienhaus auf der Karibik-Insel Mustique nicht erholt. Sie hatte sich dort im Frühjahr 1999 die Füße in heißem Badewasser verbrannt. Danach konnte sich die Prinzessin monatelang nur im Rollstuhl fortbewegen. Noch heute benutzt sie einen Stock. Margaret war zuletzt bei einer Gala-Ballettaufführung in London im November in der Öffentlichkeit gesehen worden. Einen Monat zuvor hatte sie im Londoner Hotel „Ritz“ zu ihrer offiziellen Party zum 70. Geburtstag geladen.

Die gesundheitlichen Probleme der einstigen Kettenraucherin gehen viele Jahre zurück. Im Januar 1985 wurde Prinzessin Margaret nach Krebsverdacht der linke Lungenflügel entfernt. Das Geschwür war gutartig. Sieben Jahre später erkrankte Prinzessin Margaret an einer Lungenentzündung. Im Februar 1998, im Alter von 67 Jahren, erlitt sie, ebenfalls auf Mustique, einen leichten Schlaganfall. Auch nach der schweren Lungenoperation soll Margaret pro Tag noch 30 Zigaretten geraucht haben. Erst nach dem Schlaganfall habe sie das Rauchen völlig aufgegeben. Ihr Vater, König Georg VI., war 1952 an Lungenkrebs gestorben.

Prinzessin Margaret, die stets im Schatten ihrer älteren Schwester stand, gilt im Hause Windsor als temperamentvolle „Rebellin“. Die jüngere Schwester der Queen war ständig in den Schlagzeilen. Dabei stand ihr von Society-Partys geprägter Lebensstil in den 50- und 60er Jahren ebenso im Mittelpunkt wie ihre unglücklichen Romanzen. Im Alter von 25 Jahren hatte sie sich 1955 dem Druck von Königshaus, Kirche und Establishment gebeugt und darauf verzichtet, ihre große Liebe, den königlichen Stallmeister und Fliegeroffizier Peter Townsend, zu heiraten. Townsend, 16 Jahre älter als die Prinzessin und dazu noch bürgerlich, war bereits verheiratet und Vater von zwei Kindern. Der Skandal war perfekt.

Im Mai 1960 heiratete Prinzessin Margaret in der Westminster-Abtei den Prominenten-Fotografen Anthony Armstrong-Jones (später Lord Snowdon). Die Verbindung, für viele nicht mehr als eine launische Trotzreaktion, wurde 1978 geschieden. Die beiden Kinder aus der Ehe mit Snowdon, David (39) und Sarah (36) sind nach Pressberichten am Bett ihrer Mutter auf Schloss Sandringham.

(RPO Archiv)
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