Manila Hilfe aus Deutschland erreicht Philippinen

Manila · Noch während der Taifun "Hagupit" über den Philippinen tobte, reiste am Wochenende ein Team der Duisburger Organisation Isar Germany nach Manila. Dort sitzen sie zurzeit aber fest, weil der Sturm gerade über die Hauptstadt zieht, erklärt Isar-Sprecher Stefan Heine. Mit hefigem Wind und Regen bekamen die Helfer die Ausläufer des Tropensturms hautnah zu spüren. "Hagupit" hat jedoch nach seinem zerstörerischen Zug quer über den Inselstaat am Wochenende an Kraft verloren und wurde zu einem tropischen Sturm herabgestuft.

Sobald sich dieser gelegt hat, werden die Isar-Mitarbeiter in die am schlimmsten betroffenen Regionen reisen, um dort zu helfen. Bereits nach dem Taifun "Haiyan" hatte Isar Germany 2013 eine Gesundheitsstation und eine Grundschule wieder mit aufgebaut. "Wir sind zuversichtlich, dass die Schäden dort nicht allzu groß sind, da diese Region diesmal nicht im Zentrum des Taifuns lag", sagt Heine.

"Hagupit" fielen nach Angaben von gestern bislang mindestens 28 Menschen zum Opfer. Viele deutsche Hilfsorganisationen loben die philippinische Regierung. "Es gab bislang weniger Tote und Verletzte als vergangenes Jahr. Diesmal war die Regierung viel besser vorbereitet", sagt Heine. 2013 tobte der Taifun "Haiyan" über den Philippinen. Viele Menschen waren in ihren Häusern von Flutwellen überrascht worden. Mehr als 7000 starben.

Viele Organisationen wie die Diakonie Katastrophenhilfe oder das Medikamentenhilfswerk Medeor aus Krefeld stehen nach dem letztjährigen Taifun in engem Kontakt mit den Partnerorganisationen vor Ort. "Noch ist die Situation sehr unübersichtlich", sagt Ulrike Schwan von Medeor. Vor allem mit Partnern auf der Insel Samar habe man noch keinen Kontakt aufnehmen können. "Wir haben aber die ersten Anfragen nach Hilfsgütern bekommen", so Schwan. In den Evakuierungszentren müssen seit Samstag tausende Menschen versorgt werden. Für die kommenden Monate werden vor allem Nahrungsmittel benötigt. "Wir wissen noch nicht genau, wie es um die Reisernte in den betroffenen Regionen bestellt ist", sagt Svenja Koch von der Diakonie Katastrophenhilfe. "Viele Bananenplantagen sind wohl in Mitleidenschaft gezogen. Für die kleinen Bauern ist das ein großer Verlust."

"Hagupit" hatte am Wochenende schwer gewütet. Diesmal haben die Behörden - anders als 2013 - vor dem Sturm in der Region Lager mit Hilfsmitteln angelegt und eine zügige Auslieferung versprochen.

(RP)
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