"Humorvoller Umgang mit Behinderung" Lebenshilfe verleiht Preis an "Münster-Tatort"

Berlin/Köln · Den Medienpreis "Bobby" der Bundesvereinigung Lebenshilfe erhält in diesem Jahr das Team des "Tatort Münster" mit der Schauspielerin ChrisTine Urspruch. Ausgezeichnet werde der humorvolle Umgang mit der vermeintlichen Behinderung der Darstellerin in der vom WDR produzierten Krimireihe, teilte die Lebenshilfe am Mittwoch in Berlin mit. Der Preis wird im November in Köln verliehen.

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Foto: dpa, Horst Ossinger

"Nicht zuletzt die pointierten und politisch unkorrekten Wortwechsel zwischen der kleinwüchsigen Gerichtsmedizinerin Silke Haller und ihrem Chef, Professor Karl-Friedrich Boerne, tragen zum Erfolg der Krimi-Reihe bei", hieß es zur Begründung. Behinderung und das Abweichen von der DIN-Norm würden nicht als "Leidensthema" wahrgenommen, sondern als Besonderheit, die Positives und Humor bergen könne.

Die Lebenshilfe zitiert die Schauspielerin Urspruch, die als Zeichen ihres Umgangs mit dem Thema "Groß und Klein" das T in ihrem Vornamen immer groß schreibt, mit den Worten: "Es kommt nicht darauf an, wie groß jemand ist. Ob jemand der allgemeinen Norm entspricht oder einen Grad der Behinderung erfüllt. Es kommt darauf an, was man daraus macht. Ob man bereit für Purzelbäume ist."

Mit dem "Bobby", benannt nach Bobby Brederlow, einem Schauspieler mit Down-Syndrom, würdigt die Lebenshilfe seit 1999 vorbildliches Engagement für Menschen mit Behinderung, das geeignet sei, aufzuklären und Vorurteile abzubauen.

Der Lebenshilfe-Preis wird zum 14. Mal verliehen; er ist nicht mit einem Preisgeld verbunden. Bisher wurden mit der Bronze-Skulptur unter anderen Günther Jauch, Alfred Biolek, Guildo Horn und Willi Lemke ausgezeichnet.

(KNA/felt)
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