"Das schwarze Haus" Hannes Jaenicke krönt glänzenden Tatort

Düsseldorf (RPO). Serienmörder-Krimis stehen derzeit hoch im Kurs, zumindest in der ARD. Der Bodensee-Tatort "Das schwarze Haus" war der zweite Film binnen sieben Tage mit überdurchschnittlich vielen Leichen. Im Gegensatz zum eher mauen Fall aus Stuttgart setzte der Bodensee-Tatort ein echtes Highlight.

Bilder aus dem Tatort "Das schwarze Haus"
11 Bilder

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Große Geschichten behandeln großen Themen des Lebens. Liebe und Hass, Intrige und Unschuld, Begierde und Neid, Erfolg und Niederlage, Sex und Tod. "Das schwarze Haus" verband diese Themen stimmig zu einer spannenden Geschichte in einer Künstlerkolonie und setzte damit einen Kontrapunkt zum üblichen Tatort-Habitat mit Unternehmer-Witwen im Glaspalast und Hartz-IV-Stiefvätern im Feinripp-Unterhemd.

In den Hauptrollen glänzten Annika Blendl als blonde Versuchung Susanne und Eva Mattes als Kommissarin Blum, deren betont zurückgenommene Art die gelegentlichen Aufregtheiten der Handlung wieder beruhigte. Hervorragend auch Hannes Jaenicke als wunderbar undurchschaubarer Schriftsteller in der Schaffenskrise.

Hatte der Film eine Schwäche? Ja. Denn der Mörder verriet sich zu früh. Bereits um 21.17 Uhr musste der glücklose Schriftsteller-Kollege von Hannes Jaenicke böse grinsen und damit war alles klar. Ohne große Not, der Zuschauer hätte gerne noch länger mitgeraten. Obwohl viele Verdächtige nicht mehr übrig waren. Die meisten lagen im Leichenhaus. Serienmörder-Krimi eben.

Der Tatort überzeugte dennoch. Auch mit einem Running-Gag, der zum Glück so rein gar nichts mit dem Fall zu tun hatte. "Monatskarte Ufer 15 Euro, Monatskarte Boot 30 Euro". Angeln ist für viele Menschen schließlich auch ein großes Thema des Lebens.

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