Doppel-Tatort zu Ostern Cooler Keppler rettet lahme Gags

Düsseldorf · Die zweite Hälfte vom Oster-Tatort-Special lieferte eine deutliche Steigerung zum ersten Teil. Was vor allem daran lag, dass endlich richtig ermittelt wurde. Da konnte es der Zuschauer verschmerzen, dass das große Finale an einen Hollywood-Klassiker mit Jodie Foster erinnerte.

Szenen aus dem Doppel-Tatort "Kinderland"
11 Bilder

Szenen aus dem Doppel-Tatort "Kinderland"

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Ein Mädchenmörder, der in einem geheimen Atelier Frauenkleider näht. Eine Polizistin, die per Zufall allein und nichtsahnend beim Mörder klingelt. Ihre Kollegen, die im letzten Moment zur Rettung eilen. Richtig, dieses Ende erinnerte durchaus an "Das Schweigen der Lämmer". Aber wollen wir nicht zu streng sein. Sich bei einem Klassiker zu bedienen ist schließlich keine Schande. Und furios war dieses Ende allemal.

Auch sonst lieferte "Ihr Kinderlein kommet" durchaus gute Kost. Den etwas lahmen Kantinen-Gag ("Halver Hahn") rettete Martin Wuttke alias Keppler mit seinem großartigen Ich-bin-unglaublich-genervt-Blick. Überhaupt hatte der Leipziger Kommissar die besten Szenen. Sind Ballauf und Schenk nicht doch mehr als Kollegen, fragte er grinsend. Schließlich sei man hier in Köln. Auch kein Gag, mit dem man im Jahr 2012 Innovations-Preise abräumt, aber sehr lässig vorgetragen.

Obwohl der Täter schon lange bekannt war, blieb "Ihr Kinderlein kommet" bis zum Schluss spannend. Viele mögliche Verdächtige, zahlreiche Wendungen, sitzende Dialoge. Nach dem eher schwachen Auftakt am Sonntagabend bleibt festzuhalten: Dieser Doppel-Tatort ist alles in allem gelungen.

(rm)
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