Die schöne Mandy Capristo trat als hässliches Entlein auf die Show-Bühne. Sie: das schüchterne Schulmädchen mit Woll-Jacke, Brille und Zahnspange und Stefano Terrazzino als erfahrener Tanzpartner, der dem kleinen Ding vor einer großen Schultafel das Tanzen lehrt. Sexy war der "Jive" zum Filmsong "Yes" bei dem schnellen Gehopse zwar nicht, aber Mandy war in ihrem Element.

"Das ist mein wahres Ich", gab sie zu erkennen. Da tanzte sie bei den Proben auch gleich mal in einer bequemen, weißen Hose mit süßen Bärchen darauf und schlug für den Showtanz auch einmal ein Rad. "Willst du tanzen lernen?", stand auf der Tafel. "Zu spät", schrieb Mandy dahinter. Ganze 30 Punkte gab die Jury der besten Tanzeinlage des Abends. Mandy und Tanzpartner Stefano blieben auch wie gewohnt die Publikums-Lieblinge und mussten sich keine Sorgen machen. Das "Mädchen" konnte tanzen und kam weiter.

"Dirty Dancing" ist kein Mädchen-Kram

"Hol deinen Johnny raus", forderte Moderatorin Sylvie van der Vaart plötzlich Kandidaten Ardian Bujupi auf, sein Tanzbein zu schwingen. Der nahm es gelassen und zeigte auf der Tanzfläche prompt den Mann, der in ihm steckt. "Früher habe ich gedacht, "Dirty Dancing" ist Mädchen-Kram. Jetzt habe ich mir den Film angeschaut und gemerkt, in dem Tanz steckt ganz schön viel Sex drin", erklärte Ardian. Bei einem Salsa zum Lied "De todo un poco" ging er gleich viel motivierter zur Sache als in den ersten drei Shows. Seine größte Herausforderung des Abends meisterte er mit Bravour: Tanzpartnerin Katja Kalugina hob er wie ein Fliegengewicht gen Himmel und vollführte mit der Hebefigur die wohl bekannteste Szene des "Dirty Dancing"-Films. Jubelrufen aus dem Publikum waren ihm gegönnt.

Patrick Lindner übte auf einem unschönen Plastik-Baumstamm — angelehnt an eine "Dirty Dancing"-Filmszene — die Balance. Schlager-Sängerin Stefanie Hertel zeigte im gewagten lila Tanzkleid verliebte Blicke und Weiblichkeit. So erobert Frances noch heute bei jedem DVD-Abend ihren Johnny. Jurymitglied Roman Frieling fehlte jedoch das "Schnuppern und zarte Bewegungen". Nachdem Kandidatin Rebecca Mir zum Lied "Hungry Eyes" ebenfalls wenig "Schnuppern" zeigte, legte die Jury vor. Schnell verloren sich Maite Kellys Lippen auf denen des Kollegen Roman Frieling. Ein "Mua-Schmatzer" — so geht das also. Die beim Publikum sehr beliebte Rebecca musste seitens der Jury harte Kritik einstecken. "Das war ein Stück Holz, was getanzt hat", bewertete Juror Joachim Llambi. "Hier war keine Frau hungrig."

Überraschendes Aus für Magdalena Brzeska

Dann zeigte Llambi, dass er nicht immer der Miesepeter in der Jury sein muss. Zum Song "Big girls don't cry" versuchte sich Ex-Profi-Sportlerin Magdalena Brzeska an einem Cha Cha Cha. "Meine Beine wollten nicht so, wie ich wollte", konnte sich Magdalena nach der etwas steifen Tanzeinlage nur noch erklären. Juror Llambi zauberte mit sechs Punkten zum ersten Mal nicht die schlechteste Wertetafel der Jury unter dem Pult hervor. Anrufer fehlten dem Tanzpaar dann leider schon. Unverhofft wurden sie — letzte Woche noch auf dem ersten Platz — dieses Mal herausgewählt. Doch wie hieß es so schön: "Big girls don't cry".