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Prozess um Brühler Zugunglück Ex-Lokführer kritisiert Ausbildung

Köln (rpo). Die Ausbildung von Lokführern in Streckenkunde hat ein Zeuge beim Kölner Prozess um das Zugunglück in Brühl kritisiert. Es seien Manipulationen möglich, sagte der 62-jährige pensionierte Lokführer sinngemäß, beispielsweise durch Gefälligkeitsunterschriften auf Ausbildungsprotokollen.

Die Richter der 1. Großen Strafkammer des Landgerichts Köln hatten den pensionierten Lokführer, der den Prozess im Zuschauerraum des Gerichts verfolgt hatte, ursprünglich nicht als Zeugen vorgesehen. Nachdem er aber in einem WDR-Fernsehinterview und auch in Verhandlungspausen auf "Schummeleien" bei der Ausbildung zur Streckenkunde hingewiesen hatte, bat ihn der Vorsitzende Richter in den Zeugenstand. Dort bestätigte der ehemalige Lokführer dann seine in dem Interview gemachten Äußerungen.

Im Prozessverlauf konnte bisher nicht geklärt werden, ob der angeklagte Lokführer auch mit Nachtfahrten auf die Strecke vorbereitet worden war, auf der das Unglück passierte. Der Bundesgrenzschutz hatte dem Gericht mitgeteilt, infolge von Umstrukturierungen bei der Bahn sei es nicht gelungen, alle Zugführer zu ermitteln, die den Angeklagten in die Streckenkunde eingewiesen hätte.

Der Prozess wird sich möglicherweise noch weiter in die Länge ziehen als geplant. Der Vorsitzende Richter sprach am Mittwoch von Terminen im Dezember. Als letzter Verhandlungstag war bisher der 16. November genannt worden. Der Prozess soll am kommenden Dienstag fortgesetzt werden.

(RPO Archiv)
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