Oktoberfest findet statt Viele Promis meiden Wiesn

München (rpo). Das Oktoberfest wird stattfinden - aber ohne den üblichen Promi-Auftrieb. Die Schauspieler Veronica Ferres, Ben Becker, Jürgen Vogel, Elmar Wepper, Jutta Speidel, Michaela May, Gaby Dohm, Bernd Herzsprung und Sky Dumont sagten ebenso ab wie die Sänger Udo Jürgens und Nicole, der Musikproduzent Ralph Siegel und der Modemacher Rudolph Moshammer.

Das Münchner Oktoberfest findet trotz Angst vor neuen Terroranschlägen statt. Die Stadt hält an ihren Plänen fest, das größte Volksfest der Welt am kommenden Samstag zu eröffnen, wie Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) nach einer Sitzung des Ältestenrates am Mittwoch sagte. Nur der dritte Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne) sprach sich erneut für eine Absage der Wiesn aus.

Wie Ude erklärte, hat sich die Sicherheitslage seit der Entscheidung des Ältestenrates für die Durchführung des Oktoberfestes am vergangenen Freitag nicht verschärft. Er schränkte aber auch ein: "Niemand weiß, was in den kommenden Stunden, Tagen und Wochen passiert." Daher sei nach wie vor eine kurzfristige Absage möglich.

Die Stadt sei im ständigen Kontakt mit den Sicherheitsbehörden des Landes und des Bundes. Die Sicherheit werde bei allen Abwägungen Priorität haben, erklärte Ude.

Der bayerische Innenminister Günther Beckstein bestätigte in Kloster Banz, es lägen "keinerlei konkrete Hinweise auf irgendwelche Anschläge" vor, "auch nicht für den 22. September". Es gebe "aus Sicherheitsgründen nach wie vor keine Einwände dagegen, dass das Oktoberfest durchgeführt wird".

Der Sprecher des Innenministeriums, Christoph Hillenbrand, nannte für den Fall einer Bedrohung drei Möglichkeiten: Eine Absage vor Beginn, eine Unterbrechung und einen Abbruch der Wiesn. Eine Absage wäre durch eine Eilanordnung des Oberbürgermeisters möglich.

Monatzeder hält es für unverantwortlich, die Wiesn nicht abzusagen. Er führte moralische, aber auch Sicherheitsgründe an. Er erinnerte an Meldungen aus US-Behördenkreisen, nach denen es Hinweise auf eine geplante zweite Terrorwelle am kommenden Samstag gebe, auch in anderen Ländern als den USA. Hillenbrand erklärte, die Landes- und Bundesbehörden prüften zurzeit, ob es für Deutschland konkrete Gefährdungen gebe.

(RPO Archiv)
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