Haussperling, Rotkelchen und Co. Endspurt bei der Wahl des „Vogels des Jahres 2021“

Düsseldorf · Zehn Finalisten stehen zur Wahl, und erstmalig können alle Interessierten online abstimmen. Ziel ist es, auf die Gefährdung von Vogelarten aufmerksam zu machen – dafür haben sich die Naturschutzverbände einiges einfallen lassen.

"Vogel des Jahres" 2021 wählen: Diese Top 10 können gewinnen
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Diese Top 10 konnten „Vogel des Jahres 2021“ werden

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Foto: dpa/Felix Kästle

Zum 50. Mal wird in diesem Jahr der „Vogel des Jahres“ gewählt – und anlässlich dieses Jubiläums darf zum ersten Mal jede und jeder aus der Bevölkerung eine Stimme abgeben. Bislang hatten Experten des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) und des bayerischen Landesbunds für Vogelschutz (LBV) den „Vogel des Jahres“ benannt.

Doch wer mitmachen möchte, sollte sich beeilen: Die Abstimmung läuft nur noch bis Freitagabend, 19. März, auf www.vogeldesjahres.de. Noch am selben Abend ab 19 Uhr wollen Nabu und LBV in einem Livestream den Sieger küren. Von den zehn Kandidaten, die zur Auswahl stehen, haben bislang Rotkehlchen und Rauchschwalbe die Nase vorn, dicht gefolgt von Kiebitz und Feldlerche. Auch die Stadttaube ist dabei, sie ist aktuell auf dem fünften Platz. Zu den „Top Ten“ gehören außerdem Amsel, Blaumeise, Eisvogel, Goldregenpfeifer und Haussperling.

Für diejenigen, die sich nicht entscheiden können, hat sich der Nabu – möglicherweise in Anlehnung an das Wahljahr 2021 – etwas Besonderes ausgedacht: den „Bird-O-Mat“ zur Vogelwahl. In sieben Schritten kann man seinen persönlichen Favoriten finden: etwa über die Fragen, ob der Vogel eher melodisch und schön singen oder kurz und knackig performen sollte oder wie er aussieht: „extravaganter Glamour“ oder „funktioneller Casual-Style“? Aber auch der Grad der Gefährdung spielt eine Rolle – denn darauf aufmerksam zu machen, ist seit 1971 die ursprüngliche Idee hinter der Kampagne.

Deswegen erfolgte die Auswahl bisher immer danach, wie sehr die Art oder der Lebensraum eines Vogels durch den Menschen gefährdet ist. 2020 wurde die Turteltaube zum „Vogel des Jahres“ gewählt: Laut Nabu ist sie stark gefährdet, da sie kaum noch geeignete Lebensräume findet. Eine zusätzliche Bedrohung für den Vogel, der auf der weltweiten Roten Liste der gefährdeten Vogelarten steht, ist die legale und illegale Jagd im Mittelmeerraum.

„Wir rufen alle dazu auf, sich an dieser Wahl zu beteiligen, denn unsere bedrohte Vogelwelt braucht dringend mehr Aufmerksamkeit“, sagt Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Das spiegelt sich auch im „Wahlkampf“ wider, der für die Vogelarten geführt wird: „Laubwälder fordern“ steht etwa auf dem „Wahlplakat“ für die Blaumeise, und „Mehr Wiese, weniger Acker“ wird auf dem des Kiebitz gefordert.

Unter den diesjährigen Top Ten sind vier Arten gefährdet: die Feldlerche, die Rauchschwalbe, der Goldregenpfeifer und der Kiebitz. Während der aktuelle Favorit Rotkehlchen sowie Amsel, Blaumeise, Stadttaube und Eisvogel als ungefährdet gelten, wird der Haussperling als „bald gefährdet“ eingestuft.

Für die Wahl gibt es in diesem Jubiläumsjahr sogar prominente Unterstützung: Wie der Nabu mitteilt, haben zehn Künstlerinnen und Künstler der Plattenfirma Universal Music die Patenschaft für jeweils einen der Vogel-Kandidaten übernommen. Mit dabei ist unter anderem Musiker Rolf Zuckowski, der den Haussperling unterstützt, Wolfgang Niedecken von der Kölschrockband Bap macht sich für die Rauchschwalbe stark.

 Die Rauchschwalbe, deren Art gefährdet ist, hat bislang mit am meisten Stimmen bekommen.

Die Rauchschwalbe, deren Art gefährdet ist, hat bislang mit am meisten Stimmen bekommen.

Foto: NABU/Tom Dove
"Vogel des Jahres" 2021 wählen: Diese Top 10 können gewinnen
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Diese Top 10 konnten „Vogel des Jahres 2021“ werden

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Foto: dpa/Felix Kästle

Bislang haben dem Nabu zufolge rund 270.000 Menschen ihre Stimme abgegeben. Für die Naturschutzverbände eine große Beteiligung, die sie auch auf die Corona-Pandemie zurückführen. Die habe das Interesse an der Natur vor der Haustür gesteigert, sagte eine Nabu-Sprecherin. „Es bleibt bis zur letzten Minute spannend“, so die Sprecherin weiter. Es sei nicht ausgeschlossen, dass es am Ende noch eine Überraschung gebe.

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