Neuer FDP-Parteivize Der Mann nach Lindner

Berlin · Johannes Vogel wirkte nicht wie 22, als er forsch und mit neuen Ideen die Bühne der Bundespolitik betrat. Und er wirkt auch nicht wie 39, wenn er an diesem Freitag neuer stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP wird. Er ist dann der Mann nach Lindner. Vielleicht sogar im doppelten Sinne.

 Johannes Vogel bei der Beratung des Sozialetats 2019 im Bundestag.

Johannes Vogel bei der Beratung des Sozialetats 2019 im Bundestag.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Ein Spaziergang im Park, morgens um acht. Johannes Vogel, hellwach und fröhlich wie immer, hat seinen Elektro-Mietwagen noch schnell eingeparkt, genießt die Sonne im Tiergarten - und spricht vom Sauerland. Und zwar in einem lokalpatriotischen Duktus. Dort wohnt er, dort hat er seinen Wahlkreis. Gerade mal 60 Kilometer von seinem Geburtsort entfernt. Kindheit und Jugend verbrachte er in Wermelskirchen, leistete seinen Zivildienst als Rettungssanitäter in seiner eigenen Geburtsklinik. Dann das Politikstudium in Bonn. Ein Leben, das sich räumlich überschaubar zu gestalten schien. Und das ihn nun doch an die Spitze einer Partei bringt, die ab Herbst mal wieder Deutschland mitregieren will: Diesen Freitag wird Vogel aller Voraussicht nach neuer FDP-Vize und damit zum Mann nach Christian Lindner.