Wirbel um Warnung durch Eisenbahnbundesamt Bahn sieht keine Gefahr durch Bremssand

Berlin · Bei der Deutschen Bahn hat es nach eigenen Angaben durch den Einsatz von Sand beim Bremsen zu keinem Zeitpunkt Risiken für Fahrgäste gegeben. Das Unternehmen widerpsricht damit einer Darstellung des Eisenbahnbundesamtes.

 Bei der Bahn kommt es im Winter immer wieder zu Problemen.

Bei der Bahn kommt es im Winter immer wieder zu Problemen.

Foto: dpa, Angelika Warmuth

"Für den Fahrgast hat vor und nach der Verfügung des Eisenbahnbundesamtes keine Gefahr bestanden", sagte ein Bahnsprecher in Berlin. Das Bundesamt hatte die Bahnunternehmen angewiesen, Bremssand nur noch in Notfällen einzusetzen. Der Sand könne die Signaltechnik an den Schienen stören, sodass belegte Gleisabschnitte irrtümlich als frei gemelden werden.

Bahnhof Recklinghausen

Im November 2008 war im Bahnhof Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen) aus diesem Grund ein Güterzug mit Tempo 80 auf eine Lok aufgefahren. Beide Lokführer wurden schwer verletzt.

Ähnliche Störungen der Signaltechnik gab es laut Bundesamt später auch in Hannover, Potsdam, Frankfurt und Neckarelz (Baden-Württemberg). In der Verfügung heißt es: "Angesichts des enormen Schadenpotenzials eines mit Reisenden besetzten Zuges ist bei einem solchen Ereignis mit einer Vielzahl an Toten und Verletzten zu rechnen."

Früher bremsen

Der Bahnsprecher sagte, das Bundesamt habe mit der Verfügung vom 20. Dezember lediglich eine Vorsorgemaßnahme getroffen. Die Anweisung werde von der Bahn seit dem 21. Dezember umgesetzt. Letztendlich sei nur neu, dass die Bremsvorschriften deutschlandweit gelten würden.

Seit 2008 seien sie bereits in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gültig gewesen. Die Behörde hatte die Bahngesellschaften angewiesen, kürzere Züge früher abzubremsen.

(dpa/csi)
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