„Super-Saturday“ in Großbritannien Nach 15 Wochen Zwangspause öffnen die Pubs wieder

London · Seit dem frühen Samstagmorgen dürfen die Pubs in England wieder öffnen. Der Gesundheitsminister warnt die Bierfreunde. Wer sich nicht benimmt, könnte sogar im Gefängnis landen.

 Der Londoner Pub „The Toll Gate“ öffnet wieder für Gäste.

Der Londoner Pub „The Toll Gate“ öffnet wieder für Gäste.

Foto: dpa/Aaron Chown

In England dürfen Restaurants, Hotels, Kinos, Museen und viele andere Einrichtungen von Samstag an wieder öffnen. Vor allem bei den beliebten Pubs wird ein großer Ansturm erwartet.

Ab 7 Uhr (MESZ) am Samstagmorgen darf bereits das erste frischgezapfte Pint seit mehr als drei Monaten bestellt werden. Gäste im Pub müssen beim Betreten ihre Kontaktdaten hinterlassen. Menschenansammlungen am Tresen sind nicht erlaubt. Die Polizei hat die Zahl ihrer Einsatzkräfte stark erhöht.

 Auch der Rochester Castle Pub in der Hauptstadt freut sich wieder über Gäste.

Auch der Rochester Castle Pub in der Hauptstadt freut sich wieder über Gäste.

Foto: dpa/Victoria Jones

Die Entscheidung ist in England umstritten. Kritiker halten die weitreichende Öffnung für verfrüht. Der Gesundheitsminister sprach jedenfalls eine deutliche Warnung an die Pubfreunde aus.

„Man könnte hinter Gittern landen, wenn man das Gesetz bricht“, sagte Minister Matt Hancock laut „Daily Mail“. Betrunkene Schläger würden eingesperrt, wenn sie am „Super-Samstag“ randalieren würden. Briten könnten „heute auf jeden Fall“ in die Bar gehen, aber sie müssten vernünftig sein.

Hancock sagte weiter: „Ich bin kein Spielverderber, aber das Virus kann immer noch töten. Ich will nicht, dass Bars und Kneipen wieder schließen müssen. Ich liebe es, in die Kneipe zu gehen, und ein oder zwei Bier zu trinken.“ Er werde aber nicht davor zurückschrecken, Pubs und Restaurants wieder zu schließen, wenn das nötig sein würde.

Auch Premierminister Boris Johnson hatte seine Landsleute am Freitag aufgefordert, sich an die Regeln zu halten, um eine zweite Corona-Welle zu vermeiden. Er betonte, dass „wir noch nicht über den Berg sind“ und fügte hinzu: „Lasst es uns nicht vermasseln.“ Großbritannien ist das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land in Europa.

(csi/dpa)
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