„Die Zeit wird knapp“ Freibad-Betreiber in NRW warten auf Vorgaben der Politik

Düsseldorf · In den kommenden Wochen sollen Freibäder in NRW wieder öffnen. Die Betreiber warten jedoch noch auf eine Verordnung der Politik. Für den Starttermin werde derzeit alles „fieberhaft“ vorbereitet. Eine der größten Fragen: Wie sorgt man überall für den richtigen Abstand?

 Schwimmer im Hildener Waldbad (Archivfoto).

Schwimmer im Hildener Waldbad (Archivfoto).

Foto: Anne Orthen (ort)/Orthen, Anne (ort)

Freibäder in Nordrhein-Westfalen dürfen ab dem 20. Mai wieder öffnen. Das hat die Landesregierung bereits am vergangenen Mittwoch beschlossen. Welche Vorgaben und Beschränkungen gelten werden, ist allerdings immer noch unklar. „Die Zeit wird knapp“, sagt Christian Ochsenbauer, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB). Die Stabsstelle Corona des NRW-Gesundheitsministeriums habe dem Verband auf Anfrage lediglich mitgeteilt, dass die Öffnung von Freibädern und deren genaue Ausgestaltung „derzeit Gegenstand von Diskussionen“ sei. Deren Ausgang sei jedoch noch nicht abzusehen.

Die DGfdB hat in den vergangenen Wochen bereits selbst ein Konzept für den Betrieb von Bädern in der Corona-Krise erarbeitet: Demnach soll die Anzahl der Badegäste, die sich gleichzeitig im Bad befinden, reduziert werden. Etwa 50 Menschen sollen ein 25-Meter-Becken benutzen dürfen, etwa 160 ein 50-Meter-Becken. „Ich halte es jedoch für sinnvoll, dass die Betreiber erstmal mit geringeren Zahlen starten, um den Betrieb mit Corona-Regeln zu testen“, sagt Ochsenbauer. „Es wird sich sehr schnell zeigen, wie gut das funktioniert oder wo möglicherweise nachgebessert werden muss.“

Zudem sollen Warteschlangen vermieden und Vorkehrungen getroffen werden, um die Abstandsregeln in allen Bereichen einzuhalten. Bezahlt werden soll vorab online: Die Mitarbeiter am Eingang scannen dann den QR-Code auf dem Smartphone. Außerdem schlägt die DGfdB Badbetreibern vor, nur jede dritte Einzeldusche zu nutzen. Planschbecken und Außenbecken, in denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, sollen voraussichtlich geschlossen werden.

„Ich gehe davon aus, dass die Hygiene-Verordnung, die Gastronomie-Vorgaben und die Abstandsregeln, die bereits in anderen Bereichen gelten, auch für die Bäder gelten“, sagt Ochsenbauer.

Derzeit arbeiteten die Freibad-Betreiber in NRW „fieberhaft“ daran, ein Konzept für eine Wiedereröffnung am 20. Mai zu entwickeln, sagt Ochsenbauer. „Zahlreiche Betreiber öffnen anfangs nur eines von mehreren Bädern, um dort den Betrieb zu erproben.“ Viele wollten den Starttermin am 20. Mai jedoch ermöglichen. Bis zu den Sommerferien sollen dann sukzessive alle Freibäder im Land öffnen. Ab dem 30. Mai dürfen auch Hallenbäder, Thermen, sogenannte Spaßbäder und Wellness-Einrichtungen öffnen.

„Ich bin überzeugt davon, dass auch nach der Corona-Pandemie nicht mehr alles sein wird wie vorher“, sagt Ochsenbauer. „Bestimmte Dinge werden wir sicherlich beibehalten, wenn sie sich bewährt haben.“

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