Corona-Appelle blieben fruchtlos Tagestouristen stürmen Eiskanal in München - Polizei sperrt Wasserfläche ab

In NRW waren Polizei und Politik mit dem Verhalten der Menschen am Wochenende relativ zufrieden. Viele mieden die Schneegebiete. Anders sah das in München aus. Dort hatte die Polizei eine Menge zu tun. Tausende Menschen stürmten zu einem Eiskanal.

 Ausflügler tummeln sich auf dem zugefrorenen Nymphenburger Kanal vor dem Nymphenburger Schloss. Ab dem 11.01.2020 gelten wegen der Corona-Pandemie strengere Regeln.

Ausflügler tummeln sich auf dem zugefrorenen Nymphenburger Kanal vor dem Nymphenburger Schloss. Ab dem 11.01.2020 gelten wegen der Corona-Pandemie strengere Regeln.

Foto: dpa/Matthias Balk

Der Nymphenburger Kanal in München ist wegen des Ansturms von Besuchern und der brüchigen Eisfläche am Sonntag geräumt worden. Ein Erwachsener und ein Kind seien ins Eis eingebrochen, seien dann aber unverletzt nach Hause gegangen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums München. Zuvor hatten die Beamten bereits an die Münchner appelliert, die beliebte Eisfläche vor dem Nymphenburger Schloss zu meiden. Grund waren die Massen an Menschen, die sich dort beim Schlittschuhfahren oder Eisstockschießen vergnügten und die wegen Corona gebotenen Abstände oft nicht einhielten.

„Wir sind als Polizei vor Ort, aber jeder, den wir weiterscheuchen, taucht woanders wieder auf“, erklärte der Sprecher. Am Nachmittag wurde die Eisfläche dann abgesperrt. Wie auch in Nordrhein-Westfalen hatten Polizei und Politik an die Vernunft der Menschen vor der Anreise zu Touristenmagneten appelliert. Während in NRW kaum Touristen ins Sauerland oder in die Eifel fuhren, sah das in Süddeutschland etwas anders aus. In Bayern gelten ab Montag strengere Corona-Regeln.

Viel los auch im Schwarzwald: Am Samstag wurden wegen des großen Andrangs auf den Nordschwarzwald alle Zufahrtsstraßen zur Schwarzwaldhochstraße gesperrt, wie ein Polizeisprecher aus Offenburg sagte. Die Parkplätze waren bereits am Vormittag belegt. Die Menschen, die mit ihren Autos auf den gesperrten Straßen standen, seien jedoch meist einsichtig und akzeptieren die Anweisungen der Beamten. Auch die Schwäbische Alb war das Ziel vieler Ausflügler. „Es ist zwar viel los, doch es ist noch nicht chaotisch“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidium Reutlingen

Viele Ausflügler machten sich am Samstag auch wieder auf den Weg in den Harz, um zu rodeln oder Winterwanderungen zu unternehmen. Anders als am vergangenen Wochenende habe es aber zunächst keinen Ansturm auf beliebte Orte wie den Wernigeröder Ortsteil Schierke gegeben, sagte ein Polizeisprecher in Halberstadt. Der Großraum-Parkplatz im niedersächsischen Torfhaus bei Goslar war ab Samstagmittag voll, wie die Polizei mitteilte. Doch die Besucher verteilten sich den Beamten zufolge besser in der Region als noch an den Vortagen.

Im Thüringer Wald waren die Parkplätze etwa rund um Siegmundsburg, Ilmenau oder Masserberg bis zum Mittag gut gefüllt. Die Polizei sprach jedoch von einer normalen Lage. „Es ist bisher alles im Rahmen“, sagte eine Sprecherin in Sonneberg. Die Orte im Thüringer Wald waren in den Tagen zuvor von Ausflüglern teils überrannt worden.

(mja/dpa)
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