Vater ausgeraubt, Sohn ertrunken Keine neuen Erkenntnisse nach Vernehmung des verletzten Deutschen in Tirol

Tirol · Im Fall des in Tirol offenbar überfallenen Deutschen, dessen kleiner Sohn mutmaßlich in Folge der Tat ertrank, gibt es noch immer keine heiße Spur. Der Vater konnte zwar intensiver befragt werden, doch das ergab keine neuen Hinweise.

Rettungskräfte sind am Unglücksort im Einsatz.

Rettungskräfte sind am Unglücksort im Einsatz.

Foto: dpa/Zoom Tirol

Der 37-jährige, in Tirol lebende Deutsche war am vergangenen Sonntag frühmorgens um vier Uhr auf dem Promenadeweg in St. Johann nach eigenen Angaben niedergeschlagen und ausgeraubt worden. Sein geistig behinderter, sechsjähriger Sohn war daraufhin offenbar aus dem Kinderwagen geklettert und in die Kitzbüheler Ache gefallen. Der Junge ertrank, er wurde wenig später 600 Meter flussabwärts tot aus dem Wasser geborgen.

Nach fünf Tagen konnten die Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) Tirol nun erstmals den Vater intensiver befragen, der noch immer im Krankenhaus behandelt wird. Doch habe er keine neuen Hinweise auf den Tathergang geben können, erklärte LKA-Chefin Katja Tersch. Man müsse sich weiter auf Informationen stützen, die im Umkreis des Tatorts gewonnen worden seien. „Vereinzelt kamen auch Hinweise aus der Bevölkerung“, sagte Tersch, doch könnten aus ermittlungstaktischen Gründen keine Details bekanntgegeben werden. Auch die Namen der Opfer und weitere Details zu ihrer Person wurden bislang nicht freigegeben.

Rund eineinhalb Stunden hatte der Mann bewusstlos auf der Promenade gelegen, ehe ihn ein Spaziergänger entdeckte, der sofort Rettungskräfte und Polizei verständigte. Grund für die spärlichen Reaktionen von Augenzeugen dürfte die ungewöhnliche Tatzeit sein. Dazu bemerkte der Vater in einer ersten Reaktion, er sei zuvor öfter in aller Frühe entlang der Ache spazieren gegangen, weil das seinem Sohn gut getan und ihn beruhigt habe. Den Täter habe er weder gesehen noch habe er erkennen können, in welche Richtung dieser sich entfernt habe. Er habe lediglich gemerkt, dass ihm Brieftasche und Mobiltelefon fehlten; beides wurde ohne das Geld in der Nähe des Tatortes gefunden. Die Ermittler hoffen, an den Gegenständen DNA-Spuren des Täters zu finden.

Als der Vater nach seinem Jungen fragte, begann die Suchaktion, doch kam für das sechsjährige Kind jede Hilfe zu spät. Inzwischen hat eine Obduktion bestätigt, dass der Junge ertrunken ist. Spuren von Gewaltanwendung seien keine gefunden worden, hieß es. Sein Vater wird in dem Krankenhaus auch psychologisch betreut.

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