Piratenangriffe am Horn von Afrika Seeräuber greifen häufiger an

Berlin (RPO). Piratenangriffe sind am Horn von Afrika deutlich häufiger geworden. Rund 160 solcher Überfälle habe es allein im ersten Halbjahr 2011 gegeben, in den beiden Jahren davor seien es insgesamt rund 230 gewesen, sagte Rüdiger Wolf, Staatssekretär im Verteidigungsministerium, am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Allerdings sei die Quote der erfolgreichen Angriffe "dramatisch gesunken" - von 25 Prozent auf 10 Prozent.

So sehen somalische Piraten aus
9 Bilder

So sehen somalische Piraten aus

9 Bilder

Ab Anfang September will die Deutsche Marine die europäische Anti-Piraten-Mission "Atalanta" mit einem zweiten Kriegsschiff, der Fregatte Köln, verstärken. Dies sei wegen der Zunahme der Seeräuberattacken sowie wegen eines stärkeren Engagements des Welternährungsprogramms notwendig, betonte Wolf. "Wir haben jetzt über 100 Transporte nach Somalia geschützt und über 500.000 Tonnen Hilfsmittel nach Somalia liefern können", verwies er auf die Hungersnot in dem afrikanischen Land.

Fregatte Niedersachsen fährt heim

Am Mittwoch nahm die Fregatte Niedersachsen nach fünfmonatigem Anti-Piraten-Einsatz wieder die Fahrt zurück nach Wilhemshaven auf. Die Fregatte Bayern löste die rund 220-köpfige Mannschaft am Hafen von Dschibuti ab.

Mit der Mission sollen Handelsschiffe und humanitäre Hilfstransporte vor Piratenangriffen geschützt werden. Allein den Golf von Aden passieren jährlich rund 30.000 Schiffe. Mitte Juni hat die Bundeswehr dabei erstmals seit Beginn der 2008 gestarteten Operation zwei kleine Boote von Seeräubern versenkt.

Wolf erläuterte, der Bundeswehr stünden auch "robuste Möglichkeiten" zur Verfügung, um Schiffe gegen Piraten zu schützen. Problematisch sei beim Einsatz aber die Weitläufigkeit des zu schützenden Gebietes, welches die 24-fache Größe der Bundesrepublik umfasse. "Mit den Kräften, die dort vor Ort sind, ist dieses Seegebiet nicht zu 100 Prozent zu überwachen."

(apd/felt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort