Papst auf Irland-Reise Eltern sollen ihre homosexuellen Kinder nicht verurteilen

Knock · Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat sich auf einer Irlandreise deutlich gegen die Diskriminierung von Homosexuellen ausgesprochen.

 Zum Ende seines Irlandbesuches winkt Papst Franziskus im Vorfeld seiner Flugreise zurück in den Vatikan.

Zum Ende seines Irlandbesuches winkt Papst Franziskus im Vorfeld seiner Flugreise zurück in den Vatikan.

Foto: dpa/Joe Giddens

Eltern sollten ihre homosexuellen Kinder aus Sicht von Papst Franziskus wegen deren Neigung nicht verurteilen. Zudem sollten sie die sexuelle Orientierung ihrer Kinder nicht einfach ignorieren oder sie aus dem Haus werfen, mahnte Franziskus auf dem Rückweg von seiner Irland-Reise am Wochenende im Gespräch mit Reportern. „Es hat schon immer schwule Menschen und Menschen mit homosexuellen Neigungen gegeben.“

Der Pontifex hatte auf die Frage geantwortet, was er einem Vater sagen würde, dessen Kind sich gerade geoutet habe. Als erstes würde er zum Gebet raten, sagte er. „Nicht verurteilen. Dialog. Verstehen, dem Kind Raum geben, damit er oder sie sich entfalten kann.“

Es könne zwar nötig sein, psychiatrische Hilfe zu suchen, wenn ein Kind „besorgniserregende“ Wesenszüge an den Tag lege, sagte er. Doch sei es etwas anderes, wenn ein Erwachsener sich als homosexuell zu erkennen gebe. Eltern sollten darauf nicht mit Schweigen reagieren. „Ein Kind mit dieser Neigung zu ignorieren zeigt einen Mangel an Mutter- und Vaterschaft“, mahnte der Papst, und ergänzte: „Dieses Kind hat das Recht auf eine Familie. Und dass die Familie es nicht verstößt.“

(sbl/dpa)
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