Nach Gerichtsurteil Niederländisches Parlament stimmt Notgesetz zur Ausgangssperre zu

Den Haag · Die abendliche Ausgangssperre in den Niederlanden gilt seit Mitte Januar, war aber von einem Verwaltungsgericht am Dienstag für unrechtmäßig erklärt worden. Nun hat die Zweite Kammer im Eilverfahren einem Notgesetz zur Legalisierung der Maßnahme zugestimmt.

 Polizisten im Streifenwagen sprechen eine Frau an, die am Abend noch in Rotterdam unterwegs ist.

Polizisten im Streifenwagen sprechen eine Frau an, die am Abend noch in Rotterdam unterwegs ist.

Foto: dpa/ROBIN UTRECHT

Im Streit um die coronabedingte Ausgangssperre in den Niederlanden hat die Zweite Kammer des Parlaments im Eilverfahren einem Notgesetz zur Legalisierung der Maßnahme zugestimmt. Eine breite Mehrheit unterstützte am Donnerstagabend in Den Haag einen Gesetzesvorschlag der Regierung.

Die abendliche Ausgangssperre gilt bereits seit Mitte Januar, war aber von einem Verwaltungsgericht am Dienstag für unrechtmäßig erklärt worden. Die Regierung hatte die Ausgangssperre auf Grundlage eines Notgesetzes verhängt, nach Auffassung des Gerichts handelte es sich aber nicht um eine akute Notsituation. Das Gericht hatte mit dem Urteil einer Corona-Protestgruppe recht gegeben.

Die Regierung hatte daraufhin Berufung eingelegt, über die am Freitag verhandelt werden soll. Zugleich hatte sie auch ein neues Gesetz vorgelegt, nach dem die Ausgangssperre in die bereits bestehenden Corona-Regeln integriert werden soll.

Das Gesetz muss nun noch von der Ersten Kammer (vergleichbar dem Bundesrat) verabschiedet werden. Das soll ebenfalls am Freitag geschehen. Dort aber hat die Mitte-Rechts-Koalition von Premier Mark Rutte keine Mehrheit.

(lha/dpa)
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