80 Stundenkilometer mehr als erlaubt Entgleister Zug in New York fuhr viel zu schnell

New York · Als am Wochenende in New York ein Zug aus den Schienen sprang, starben mindestens vier Menschen und 67 wurden verletzt. Nun geben die Ermittler erste Erkenntnisse preis: Der Zug war mit 131 Stundenkilometern in der Kurve unterwegs, wo eigentlich nur 48 erlaubt waren.

Schwerer Zugunfall in der Bronx
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Der New Yorker Unglückszug ist nach ersten Erkenntnissen kurz vor seiner Entgleisung viel zu schnell in eine Kurve gerast. Mit 131 Stundenkilometern sei der Zug fast drei Mal so schnell wie die in der Kurve erlaubten 48 Stundenkilometer gefahren, sagte Earl Weener von der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB am Montag. Auf dem Abschnitt vor der Kurve gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 112 Kilometern pro Stunde.

Hinweise auf "Probleme oder Anomalien mit den Bremsen" lagen laut Weener zunächst nicht vor. Bei allen neun Stationen, an denen der Zug zuvor gehalten habe, habe es nach ersten Erkenntnissen keine Probleme mit den Bremsen gegeben.

Weener betonte jedoch, dass die Ermittlungen noch am Anfang stünden und es bis zum Abschluss der Untersuchungen noch einige Tage dauern könne. Der Nachrichtensender CNN hatte zuvor unter Berufung auf Polizeikreise gemeldet, der Zugführer habe am Unfallort ausgesagt, dass die Bremsen nicht funktioniert hätten.

Der Zugführer und drei Schaffner würden derzeit befragt. Auch das Handy des Zugführers und zwei Fahrtenschreiber würden ausgewertet. Die Wagen und die Lokomotive der Bahn würden in den kommenden Tagen für weitere Untersuchungen an einen sicheren Ort gebracht.

Elf Menschen schweben in Lebensgefahr

Bei dem Unglück waren am Sonntag vier Menschen ums Leben gekommen und 67 Insassen verletzt worden, elf von ihnen schwer - sie schweben weiterhin in Lebensgefahr. Der Vorortzug war im Stadtteil Bronx im Norden New Yorks in einer scharfen Kurve unmittelbar vor der Einfahrt in den Bahnhof Spuyten Duyvil entgleist. Alle sieben Wagen sprangen aus den Schienen, einige von ihnen kippten um und stürzten eine Böschung hinunter. Der Triebwagen kam erst wenige Meter vor dem Ufer des Harlem River zum Stehen.

Inzwischen sind die vier Toten identifiziert. Bei ihnen handelt es sich um zwei Männer im Alter von 58 und 59 Jahren und zwei Frauen im Alter von 35 und 54 Jahren, wie US-Medien unter Berufung auf die New Yorker Verkehrsbehörde berichteten. Die Opfer stammten alle aus der US-Millionenmetropole und ihren Vororten.

Der Zugverkehr auf der betroffenen Strecke war am Montag weiter stark beeinträchtigt. Zehntausende Pendler waren betroffen und mussten teils große Umwege auf sich nehmen.

(AFP/dpa)
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