Paris Ein Toter durch Explosionen bei Musical-Proben

Paris · Durch die Explosion von Feuerwerkskörpern bei einer Musical-Probe in Paris sind ein Mensch getötet und 14 weitere verletzt worden.

 Durch eine Explosion von Feuerwerkskörpern kamen bei Musical-Proben in Paris mehrere Menschen ums Leben.

Durch eine Explosion von Feuerwerkskörpern kamen bei Musical-Proben in Paris mehrere Menschen ums Leben.

Foto: dpa, Yoan Valat

Der technische Leiter der Show, der beim Eintreffen der Rettungskräfte am Freitagabend einen Herzstillstand hatte, starb in der Nacht zum Samstag im Krankenhaus, wie aus Polizeikreisen verlautete. Das Unglück im Palais des Sports ereignete sich kurz vor Beginn der Vorstellung.

Um kurz nach 18.00 Uhr probte die Musical-Kompanie gerade für das Stück "1789 - Les Amants de la Bastille" (1789 - Die Liebenden von der Bastille), das sich auf Vorgänge in der Zeit der Französischen Revolution bezieht. Als ein Arbeiter in der Nähe des Ortes, an dem die Feuerwerkskörper gelagert wurden, eine Maschine benutzt habe, habe sich ein Teil gelöst, worauf eine erste Explosion folgte, verlautete aus Ermittlungskreisen. Ob ein Zusammenhang zwischen den Arbeiten und der Explosion besteht, war demnach noch unklar.

Mehrere Menschen, darunter der 41-jährige technische Leiter des Musicals, seien dem Arbeiter nach der Explosion zu Hilfe geeilt, hieß es weiter. In diesem Augenblick habe sich eine zweite Explosion ereignet, die eine Mauer zum Einsturz gebracht habe. Der Großteil der Vorräte an Feuerwerkskörpern sei explodiert, sagte eine andere Quelle in Ermittlungskreisen. "Die Wucht war sehr stark. Die Mauern aus Leichtbausteinen konnten nicht standhalten."

Das Unglück ereignete sich etwa zweieinhalb Stunden vor Beginn der Aufführung. Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine Zuschauer in der Halle. Außer dem technischen Leiter, der eine Frau und eine kleine Tochter hinterlässt, wurden 14 weitere Menschen verletzt, vier von ihnen schwer. Zumeist handelte es sich um Bühnenarbeiter, die die Vorstellung vorbereiteten.

Das Musical wird im Palais des Sports nahe der Porte de Versailles im Südwesten von Paris aufgeführt. An dem Rettungseinsatz in der großen Veranstaltungshalle waren rund hundert Feuerwehrleute mit zwölf Einsatzwagen beteiligt.

Innenminister Manuel Valls dankte den Rettungskräften bei einem Besuch am Unglücksort. Frankreichs Kulturministerin Aurélie Filippetti drückte ihre "große Trauer" über das Unglück aus und sicherte der Musical-Truppe ihre Unterstützung zu.

"Heute trauert die große Show-Familie", erklärte Musical-Produzent Albert Cohen. Die Veranstalter sagten die am Wochenende geplanten Musical-Aufführungen ab. Vor dem Palais des Sports legten Fans Blumen nieder und hinterließen Trauerbotschaften.

Die Polizei leitete Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung ein. Nun soll insbesondere geklärt werden, ob die Feuerwerkskörper an einem geeigneten Ort und auf ordnungsgemäße Weise gelagert wurden und ob bei den Arbeiten vor Ort die Sicherheitsbestimmungen beachtet wurden.

(AFP)
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