50. Todestag von John F. Kennedy So verlief das Kennedy-Attentat 1963

Washington · Vor 50 Jahren wurde John F. Kennedy während eines Besuchs in Dallas im US-Bundesstaat Texas erschossen. Der 35. Präsident der Vereinigten Staaten wurde 46 Jahre alt. Hier die dramatischen Ereignisse vom 22. November 1963.

Vor 50 Jahren starb Amerikas berühmtester Präsident
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11.40 Uhr

Die Präsidentenmaschine Air Force One landet nach einem kurzen Flug um 11.40 Uhr Ortszeit in Dallas. Die Nacht verbrachte Kennedy im nahegelegenen Fort Worth. Der Demokrat besucht mit seiner Gattin Jacqueline Texas, um seine Chancen in dem Bundesstaat bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 1964 zu erhöhen. Der texanische Gouverneur John Connally und dessen Frau Nellie begrüßen das Präsidentenpaar auf dem Rollfeld, für die First Lady gibt es einen Strauß roter Rosen.

11.50 Uhr

In der Stadt warten bereits tausende Schaulustige. Die beiden Ehepaare steigen in einen dunkelblauen Lincoln mit offenem Verdeck. Kennedy und seine Frau nehmen auf der hinteren Bank Platz, das Gouverneurspaar sitzt ihnen gegenüber. Gegen 11.50 Uhr fährt der Wagen hinter einer Motorradeskorte los. Zweimal lässt Kennedy seine Limousine anhalten, um den an der Straße stehenden Menschen die Hände zu schütteln.

12.30 Uhr

Im Stadtzentrum verlangsamt der Lincoln seine Fahrt und biegt in die Elm Street ein. An der Kreuzung befindet sich ein sechsstöckiges rotes Backsteingebäude, das Texas School Book Depository, ein Schulbuchlager. Um genau 12.30 Uhr fallen plötzlich Schüsse.

Der Präsident greift sich mit den Händen an den Hals und fällt vornüber. Eine Kugel durchschlug seinen Nacken und trat durch die Kehle wieder aus. Gouverneur Connally wird von einer Kugel in den Rücken getroffen. Ein letzter Schuss trifft Kennedy in den Kopf, der Schädel zerbirst. Der Präsident bricht blutüberströmt über seiner Frau Jackie zusammen.

Der Secret-Service-Agent Clint Hill springt sofort aus dem hinter der Präsidentenlimousine fahrenden Auto und eilt zum Lincoln. Jackie Kennedy klettert auf die Rückbank und greift nach einem Stück der Schädeldecke des Präsidenten. "Ich habe sein Gehirn in der Hand", soll die geschockte First Lady gerufen haben.

13.00 Uhr

Der Lincoln rast sofort in Richtung Parkland Memorial Hospital - das Krankenhaus ist sieben Kilometer entfernt. Um 12.36 Uhr wird der Präsident dort eingeliefert, doch für eine Rettung ist es zu spät. Kennedy erhält von katholischen Priestern die letzte Ölung, um 13.00 Uhr erklären die Ärzte ihn offiziell für tot. Gouverneur Connally überlebt den Anschlag schwer verletzt.

13.20 Uhr

Gegen 13.20 Uhr findet die Polizei in dem Schulbuchlager ein Gewehr und stellt fest, dass einer der Angestellten fehlt - Lee Harvey Oswald. Etwa 25 Minuten später wird Oswald in einem Kino festgenommen. Auf seiner Flucht soll er auch einen Polizisten erschossen haben. Oswald streitet die Vorwürfe ab. "Ich bin nur ein Sündenbock", ruft er Journalisten zu.

Kennedys Leiche wird unterdessen in einem Bronzesarg zum Flughafen Love Field gebracht. Noch vor dem Abflug legt Vizepräsident Lyndon B. Johnson an Bord der Air Force One den Amtseid als Staatschef ab. Am Abend trifft die Präsidentenmaschine in Washington ein. Die Leiche Kennedys wird zur Autopsie in das Bethesda Naval Hospital gebracht. Noch in der Nacht klagt die Justiz den 24-jährigen Oswald wegen Ermordung des Präsidenten an.

Am 24. November soll Oswald vom Polizeigewahrsam in ein anderes Gefängnis in Dallas verlegt werden. Am späten Vormittag betritt der Barbesitzer Jack Ruby die Polizeiwache und schießt auf den mutmaßlichen Kennedy-Attentäter. Um 13.07 Uhr wird Oswald im Krankenhaus für tot erklärt.

(AFP)
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