Bergwerk in Südafrika Diamantenmine mit 500 Leichen zu verkaufen

Kapstadt/Koffiefontein · Im südlichsten Land Afrikas kann ein Interessent derzeit eine Diamantenmine der besonderen Art erwerben: Das betroffene Bergwerk ist gleichzeitig die Grabstätte Hunderter Menschen. Damit besteht für den Käufer als eine der ersten Aufgaben an, die Skelette zu exhumieren und zu bestatten.

 Einer der berühmtesten Diamanten: Der "The Spirit of the Rose" (Symbolbild).

Einer der berühmtesten Diamanten: Der "The Spirit of the Rose" (Symbolbild).

Foto: dpa/Salvatore Di Nolfi

Das bestätigte der aktuelle Besitzer, der Konzern Petra Diamonds, am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur.

Berichten zufolge handelt es sich bei der Anlage in der Stadt Koffiefontein um eine der ältesten Diamantenminen Südafrikas. Die ersten Edelsteine wurden hier 1870 entdeckt, was zu einem Diamantenboom im Zentrum des Landes führte. Kurz darauf brach jedoch eine Typhus-Epidemie aus; Hunderte Arbeiter fielen der Krankheit zum Opfer. Schätzungen zufolge wurden in der betroffenen Mine mehr als 500 Menschen beigesetzt.

„Wir haben die Erlaubnis erhalten, ein Mausoleum zu bauen, wohin die Überreste übersiedelt werden sollen“, sagte Petra-Unternehmenssprecherin Julia Stone. Die Überführung der Skelette solle im Juni beginnen. Fortführen müsse die Aufgabe später der potenzielle Käufer des Bergwerks. Für Spekulationen, ob und wie sich der unerwartet entdeckte Friedhof auf den Verkauf auswirke, sei es noch „zu früh“, meint Stone. Sie betonte, dass das Massengrab nicht Grund für den Verkauf sei.

(felt/kna)
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