Offizielle Zahl der Toten steigt auf 24.000 Afrika meldet hunderte Flutopfer

Jakarta (rpo). Die Flutkatastrophe in Südostasien kann nach jüngsten Angaben über 26.000 Menschen das Leben gekostet haben. Selbst in Akrika wurden hunderte Opfer beklagt. Die meisten Opfer gab es in Sri Lanka, wo die Zahl der Toten auf mindestens 12.029 stieg. In Indonesien kamen nach offiziellen Zahlen fast 5.000 Menschen ums Leben, Vizepräsident Jussuf Kalla rechnet sogar mit bis zu 10.000 Toten.

Verzweifelte Suche nach Opfern - Tag 2
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Foto: AP

Allein auf der Insel Sumatra sei mit bis zu 10.000 Toten zu rechnen, teilte Vizepräsident Jussuf Kalla mit. Falls sich die jüngsten Angaben aus Indonesien bestätigen sollten, stiege die Gesamtzahl der Opfer der Naturkatastrophe auf mindestens 26.000.

In Indien riss die Flutkatastrophe nach Angaben von Finanzminister Palanappian Chidambaram mindestens 4.000 Menschen in den Tod. Darin seien die Opferzahlen von der Insel Car Nicobar noch nicht eingerechnet, weshalb mit einem weiteren Anstieg zu rechnen sei. Der Polizeipräsident der Inselgruppe der Andamanen und Nicobaren hatte zuvor von bis zu 3.000 Toten allein auf den Inseln gesprochen, eine offizielle Bestätigung stand aber noch aus.

Thailand meldete am Montag 866 Tote, die somalische Regierung sprach von mehreren hundert Opfern am Horn von Afrika. In Malaysia wurden 50 Tote registriert, auf den Malediven 43. In Birma kamen rund 30 Menschen in den Fluten um, in Bangladesch zwei.

Flutkatastrophe kostet hunderte Afrikaner das Leben

Die verheerende Flutwelle im Indischen Ozean hat bis an die ostafrikanische Küste und damit rund 4.500 Kilometer vom Zentrum des Seebebens entfernt Tod und Verwüstung gebracht. An der Küste Somalias am Horn von Afrika seien hunderte Menschen getötet worden und ganze Dörfer verschwunden, sagte ein Sprecher des somalischen Präsidenten am Montag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.

Eine genaue Schätzung der Totenzahlen liegt nach Angaben von Präsidentensprecher Jussuf Ismail noch nicht vor, weil sich die Hilfe zunächst auf die am schlimmsten betroffenen Gebiete konzentriere. Von den Fischern, die auf See waren, sei keiner zurückgekehrt, erklärte Ismael und bat die internationale Gemeinschaft dringend um sofortige Hilfslieferungen.

In einigen Teilen von Somalia sei die Flutwelle an Flussläufen bis zu drei Kilometer ins Landesinnere vorgedrungen, sagte ein Fischer aus Kabaal, rund 800 Kilometer nordöstlich von Mogadischu.

Der erst im Oktober gewählte somalische Präsident Abdullahi Jussuf Ahmed hat seinen Amtssitz derzeit noch in Kenia, weil die Lage in Somalia nach jahrelangem Bürgerkrieg sehr unsicher ist.

Umfangreiche Hilfsaktionen angelaufen

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen kündigte an, seine Mittel zur Verfügung zu stellen. "Die Größe dieser Katastrophe ist so enorm und schockierend, dass wir alles tun werden, um die internationale Gemeinschaft bei ihrer Hilfe so schnell wie möglich zu unterstützen", betonte UN-Flüchtlingskommissar Ruud Lubbers.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unterstützt dabei das Internationale Rote Kreuz. Den Menschen im Krisengebiet fehle es vor allem an Trinkwasser und Notunterkünften, sagte der DRK-Teamleiter für Internationale Zusammenarbeit, Bernd Schell.

Ein Erkundungsteam des Technischen Hilfswerks (THW) traf nach Angaben des Bundesinnenministeriums am Morgen in Sri Lanka ein. Die THW-Experten, die für die Bereiche Trinkwasserversorgung und Infrastruktur ausgebildet sind, prüften konkrete Einsatzoptionen für das THW und seine Partnerorganisationen.

Die Deutsche Welthungerhilfe versorgte Betroffene im Nordosten Sri Lankas mit ersten Hilfsgütern. In der Gegend um die Stadt Mullaittivu seien etwa 20 Dörfer einfach vom Erdboden verschwunden, berichtete Martin Baumann, Projektleiter der Welthungerhilfe in Sri Lanka.

Mehrere Organisationen stellten derweil erste Hilfsgelder zur Verfügung und riefen zugleich zu Spenden auf. Von der am Sonntag von der Bundesregierung zugesagten Soforthilfe in Höhe von einer Million Euro seien bereits erste Mittel an einige Hilfsorganisationen abgeflossen, sagte eine Außenamtssprecherin.

Nach Angaben des Reiseveranstalter TUI schicken die Touristikunternehmen permanent Flugzeuge in die Region, um die deutschen Touristen zurückzuholen. Am Abend werden zahlreiche Urlauber in Deutschland zurückerwartet.

(ap)
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