Behörden verweigerten Hochzeit mit 33-Jährigem 14-Jährige will in Türkei heiraten

Istanbul (dpa). Nachdem ihr deutsche Behörden eine Hochzeit verweigert haben, will die 14 Jahre alte Didem ihren deutschen Freund (33) nun in der Türkei heiraten. "Auch wenn ich jung bin, fühle ich mich reif für die Ehe", sagte das Mädchen aus Koblenz der türkischen Zeitung "Hürriyet" (Samstagsausgabe). "Aus der Türkei haben wir die Erlaubnis... nun werden wir sicher in die Türkei gehen und dort heiraten."

Das Koblenzer Standesamt hatte am Donnerstag die geplante Eheschließung zwischen der 14-jährigen Türkin und ihrem 33 Jahre alten Verlobten abgelehnt. Nach Auskunft des Leiters der Behörde, Wolfgang Kellner, gelten bei gemischt-nationalen Ehen zwar für jeden Verlobten jeweils die Gesetze des Heimatstaates. Nach türkischem Recht könnte die 14-Jährige tatsächlich heiraten, da ein Amtsgericht ihrer Heimat ihr eine Ausnahmegenehmigung von der dortigen Altersgrenze von 15 Jahren für Eheschließungen erteilt habe.

Eine Rechtsnorm eines anderen Staates sei aber "nicht anzuwenden, wenn ihre Anwendung zu einem Ergebnis führt, das mit wesentlichen Grundsätzen des deutschen Rechts offensichtlich unvereinbar ist", begründete Kellner die Ablehnung. Nach deutschen Gesetzen dürfen Jugendliche frühestens mit 16 Jahren heiraten.

(RPO Archiv)
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