Reitsport Doppelte Punkte für Rennpass im Fünfgang

Sonsbeck · Cilli Beuse richtete in Sonsbeck zum 13. Mal den "OSI Grenzdyck" aus. Das große Turnier für Islandpferde lockte auch eine deutsche Weltmeisterin sowie Teilnehmer aus Belgien und den Niederlanden an.

 Jana Faulseit gehörte zum Teilnehmerfeld des diesjährigen Islandpferde-Turniers aus dem Hof von Cilli Beuse in Sonsbeck.

Jana Faulseit gehörte zum Teilnehmerfeld des diesjährigen Islandpferde-Turniers aus dem Hof von Cilli Beuse in Sonsbeck.

Foto: Neddens & Kämper

Weit über 200 Reiter gingen bei der 13. Auflage des "OSI Grenzdyck" auf dem Islandpferdehof von Cilli Beuse an den Start. Neben Teilnehmern aus ganz Nordrhein Westfalen waren auch Sportreiter aus Belgien und den Niederlanden beim dreitägigen Turnier, dem größen am Niederrhein, dabei. Zum ersten Mal hatte die siebenfache Weltmeisterin Jolly Schrenk, die sich beim "OSI Grenzdyck" mit drei Pferden vorstellte, gemeldet. Doch nicht nur Profis kamen auf ihre Kosten.

Bei 45 Prüfungen in sechs verschiedenen Leistungsklassen war vom Anfänger bis zum Weltmeister für jeden etwas dabei. Auch Kinder konnten etwa in der Führzügelklasse bereits mitmachen. Die größte Herausforderung dagegen war die Fünfgang-Prüfung. Das Islandpferd ist die einzige Pferderasse, die fünf getrennte Gangarten beherrscht — neben den Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp zusätzlich Tölt und Pass. Die Fußfolge des Tölts entspricht der des Schrittes und ist ein klarer Viertakt. Anders jedoch als im Schritt, wo sich Zwei- und Dreibeinstützen abwechseln, hat ein töltendes Pferd abwechselnd nur ein oder zwei Hufe am Boden. "Durch die fehlende Sprungphase sitzt der Reiter auf einem Tölter nahezu erschütterungsfrei", erklärte Hofbesitzerin Cilli Beuse. Einige Islandpferde beherrschen darüber hinaus den Passgang, der normalerweise im Renntempo geritten wird. "Hierbei hat das Pferd in der Schwebephase eine laterale anstatt wie beim Trab eine diagonale Beinstellung", erläuterte Beuse.

Der Rennpass gilt als Königsdisziplin. Passreiter wie Weltmeisterin Jolly Schrenk genießen daher besonderes Ansehen in der Islandpferde-Szene. Auch beim "OSI Grenzdyck" wurde der Rennpass im Fünfgang aufgrund seines Schwierigkeitsgrades gleich doppelt gewertet. Zudem hatten die Reiter drei Versuche auf der langen Bahnseite, von denen nur die beiden besten in die Wertung eingingen. Trotz aller sportlichen Ambitionen stand für die Turnierausrichterin erneut der Spaß an oberster Stelle. "Die Leute kommen vor allem wegen der netten Atmosphäre und Geselligkeit hierher. Viele freuen sich das ganze Jahr auf das Turnier", bemerkte Beuse.

Auch für Jelena Hansch, eine von zehn Turnierreiterinnen aus dem Sonsbecker Reitstall Grenzdyck, war der Spaß wichtiger als ein Sieg. "Natürlich will man eine gewisse Punktzahl erreichen und sich verbessern, aber man gönnt es auch den anderen und freut sich mit ihnen. Schließlich sind wir alle befreundet", sagte die Zwölfjährige. Jelena ist neben den Prüfungen Tölt und Viergang auch die Geschicklichkeitsprüfung Trail geritten. Zur Unterhaltung der zahlreichen Zuschauer sollte sie dabei etwa freihändig reiten und einen Schaumkuss essen oder ihr Pferd Pipar über eine Stange balancieren.

(beaw)
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