Xanten Schnelles Internet für Xantens Ortschaften

Xanten · RWE und Arche.Net bieten für Obermörmter, Vynen, Lüttingen und Birten einen VDSL-Anschluss ins weltweite Netz an. 3000 Haushalte können profitieren. Gebaut wird erst, wenn mindestens 15 Prozent mitmachen wollen.

 Für schnelleres Internet für Xantens Ortschaften wollen (von links sitzend) Mario Weinkauf (Arche.Net), Bürgermeister Christian Strunk, (dahinter) Sabrina Ohst, Robin Weiand (RWE) und Wirtschaftsförderer Helmut Derksen sorgen.

Für schnelleres Internet für Xantens Ortschaften wollen (von links sitzend) Mario Weinkauf (Arche.Net), Bürgermeister Christian Strunk, (dahinter) Sabrina Ohst, Robin Weiand (RWE) und Wirtschaftsförderer Helmut Derksen sorgen.

Foto: arfi

Das klingt hart: Von "unterversorgten Bereichen" war gestern im Xantener Rathaus die Rede, von einem "hohen Leidensdruck". Wer schon mal minutenlang verzweifelt wartete, dass sich endlich eine Internetseite aufbaut, weiß, was gemeint ist: Im ländlichen Bereich ist die Internetversorgung oft nicht mehr zeitgemäß. Zumindest in Xantens Rheindörfern könnte sich das bald ändern: RWE und Arche.Net bieten für Obermörmter, Vynen, Lüttingen und Birten einen VDSL-Anschluss ins weltweite Netz an. Noch in diesem Monat beginnen die Unternehmen damit, ihr Konzept den Bürgern vorzustellen und um Kunden zu werben. Gebaut wird allerdings erst, wenn mindestens 15 Prozent der 3000 Haushalte mitmachen wollen.

Bürgermeister Christian Strunk ist begeistert — auch wenn sein Privathaus weiterhin nicht profitieren wird. Für Unternehmen wie für Privathaushalte sei schnelles Internet heute für die Standortentscheidung wichtig. Mit den beiden Partnern werde man eine bessere Versorgung erreichen können — ohne, dass die Stadtkasse dafür bluten muss. Das war noch anders, als Wardt ein schnelleres Angebot bekam. Die Telekom ließ sich die Schaffung der Infrastruktur teuer bezahlen.

Robin Weiand, Geschäftsführer der RWE-Tochter FiberNet GmbH, machte deutlich, dass auch sein Unternehmen am Ende auf die Wirtschaftlichkeit schaut. Doch nach dem Erfolg des ersten Projektes im Kreis Wesel im Bereich Hünxe und Schermbeck sei man zuversichtlich, dass die Xantener sich für das neue Angebot begeistern werden. Vom Tempo jedenfalls sei das Ganze ein "Quantensprung" zum bisherigen Angebot.

Während RWE für das Glasfasernetz verantwortlich ist, spricht Arche.Net als Dienstleister die Kunden an. Vertriebsleiter Mario Weinkauf erläuterte, dass das niedersächsische Unternehmen sich darauf spezialisiert hat, im ländlichen Bereich schnelles Internet anzubieten. "In den Großstädten umwerben Telekom, Vodafone, 1&1 und wie sie alle heißen tagtäglich die Kunden. Die Menschen auf dem Land dagegen werden mit fünf Megabit pro sekunde abgespeist." Arche.Net biete in Xanten in Zukunft 50 Megabit an.

Wie man auf die Datenautobahn kommt und wie die Kostenmodelle aussehen, wird Arche.Net in Bürgerveranstaltungen vorstellen. Die genauen Termine folgen noch, der Start ist für den 16. April vorgesehen. Ein Mitarbeiter wird sich dann speziell um Xanten kümmern. Zeigen sich die Kunden begeistert und sind zum Wechsel bereit, wird RWE schnellstens bauen. Genaue Zeitangaben wollte Robin Weiand gestern noch nicht machen, da man dabei auch von Genehmigungen abhängig sei. In Hamminkeln/Hünxe hat ein halbes Jahr gereicht, für Xantens Ortschaften rechnet er mit maximal einem Jahr, bis die schnelle Internetverbindung wirklich genutzt werden kann.

(RP/rl)
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