Nach Weggang von Ärzte-Paar Sonsbeck will Grundstücke vorhalten

Sonsbeck · Der Weggang des Ärzte-Paares Witkiewicz hat die Gemeinde Sonsbeck dazu veranlasst, neue Flächen anzukaufen. Eine Zusage für ein Grundstück an der Parkstraße zur Realisierung des Gesundheitszentrums dementiert Bürgermeister Schmidt.

 So soll das Medicenter aussehen, das die Eheleute Witkiewicz nun in Uedem realisieren.

So soll das Medicenter aussehen, das die Eheleute Witkiewicz nun in Uedem realisieren.

Foto: Dirk Henning Braun

Bürgermeister Heiko Schmidt reagiert auf die Kostenpflichtiger Inhalt Vorwürfe des Ärzte-Paares Tatiana und Markus Witkiewicz, die die vergebliche Grundstückssuche in Sonsbeck als Grund dafür angaben, ihr geplantes Gesundheitszentrum in Uedem zu realisieren. „Seitdem die Gemeinde Anfang 2017 erfuhr, dass Frau Witkiewicz eine neue Liegenschaft für eine Gemeinschaftspraxis suchte, bot die Verwaltung ihre Unterstützung an“, betont Schmidt auf Anfrage. Die nach Angaben des Ärzte-Paares zugesagte Fläche an der Parkstraße sei zwar thematisiert, für die Pläne aber verworfen worden. „Aufgrund ihrer Größe von 1400 Quadratmetern hätte sie nicht ausreichend Parkraum für die Patienten des Hausarztzentrums geboten“, erklärt Schmidt.

Auch habe eine Umsetzung innerhalb des von den Ärzten vorgegebenen Zeitraums nicht realistisch zugesagt werden können, da noch kein Baurecht bestanden habe. „Der Bebauungsplan wurde erst im Mai 2019 rechtskräftig.“ Derzeit finden imKostenpflichtiger Inhalt Baugebiet Kornfeld die Erschließungsarbeiten statt. „Eine Zusage konnte 2017 nicht erfolgen und hätte der Zustimmung des Rates bedurft.“

 Bürgermeister Heiko Schmidt

Bürgermeister Heiko Schmidt

Foto: Gemeinde

Grundsätzlich würden die Eheleute Witkiewicz in der Gemeinde im hohen Maße als Hausärzte geschätzt und ihre zukunftsweisende Idee eines neuen Ärztezentrums sei als Chance, die Kostenpflichtiger Inhalt hausärztliche Versorgung dauerhaft sicherzustellen, bewertet worden, betont Schmidt. „Dies sahen neben der Verwaltung auch alle Fraktionen im Rat so.“

Deshalb seien für die Projektrealisierung alle gemeindlichen Flächen sondiert und auf ihre Eignung geprüft worden. „Von der Gemeinde wurden letztlich zwei Grundstücke angeboten.“ Ein Grundstück in einem Mischgebiet sei von den Eheleuten abgelehnt worden, welches mit einer Größe von rund 3100 Quadratmetern ausreichend Platz geboten hätte. „Dieses hätte zu einem günstigen Kaufpreis zeitnah angeboten werden können“, sagt der Bürgermeister.

Im Ortskern habe die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt über keine eigenen und geeigneten Flächen verfügt. Zwar seien Gespräche mit privaten Grundstückseigentümern geführt worden, mit dem Ziel, durch einen Ankauf einen geeigneten Standort zu sichern. „Bei den überwiegenden Fällen hatten die Eigentümer einen Verkauf leider nicht in Aussicht gestellt“, sagt Schmidt.

Der Ankauf einer Privatfläche im Ortskern sei durch den Rat bereits bewilligt worden. Dieses Grundstück sei von den Eheleuten Witkiewicz aber nicht gewünscht worden, ergänzt der Bürgermeister, der Kostenpflichtiger Inhalt den Weggang des Ärzte-Paares sehr bedauert und darauf hofft, dass die Witkiewiczs trotz des Umzuges der Gemeinde zugewandt bleiben und ihren Patienten weiterhin ihre Unterstützung anbieten.

„Wie entscheidend es sein kann, für die gemeindliche Entwicklung kommunale Grundstücke vorhalten zu können, ist durch diese missliche Situation allen Beteiligten klar geworden“, betont Schmidt. Inzwischen seien daher bereits vier bebaute Grundstücke im Ortskern erworben worden – zuletzt das „Bauernhaus“ an der Xantener Straße, in dem ein Corona-Testzentrum eingerichtet wurde.

Zudem hat der Rat jüngst Maßnahmen in Höhe von 100.000 Euro zur Förderung der bestehenden Praxen und auch der Begünstigung von Neuansiedlungen beschlossen.

(beaw)
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