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Xanten Nach Beschwerden wird Friedhof gepflegt

Xanten · Der frühere evangelische Teil des Geländes war zuletzt in schlechtem Zustand. DBX spricht von einem Missverständnis.

 Das Unkraut auf den Wegen des früheren evangelischen Teils des Friedhofs ärgerte RP-Leser Horst Kahmann.

Das Unkraut auf den Wegen des früheren evangelischen Teils des Friedhofs ärgerte RP-Leser Horst Kahmann.

Foto: Armin Fischer

Die Zeiten, als Protestanten und Katholiken auf getrennten Bereichen des Friedhofs Holzweg beerdigt wurden, sind längst vorbei. Doch während Wege und Brachflächen im vorderen Teil vom Parkplatz aus gepflegt aussehen, schoß das Unkraut im hinteren Teil in Richtung Poststraße förmlich aus dem Boden. Gehwege waren kaum noch zu erkennen, eine Sitzbank verwitterte vor sich hin, die Hecke verwilderte, Laub vom letzten Herbst bedeckte den Boden. Das rief den Unmut von Besuchern und der FBI hervor. Lange Zeit hat sich nichts getan. Seit einigen Tagen jedoch wird auch dieser Teil auf Vordermann gebracht.

"Eine breite Straße trennt die Grabstellen. Hier gepflegt und auf der anderen Seite das reine Chaos", ärgerte sich Horst Kahmann gegenüber der Rheinischen Post. "Wir vermuten, dass hier in Zukunft so eine Art Totenhain geplant ist, wo dann wohl die Urnen vergraben werden oder wie in anderen Ländern die Asche einfach verstreut wird. Aber was ist mit jenen, die dort liegen, geplant?" Ihm drängten sich besonders zwei Fragen auf: Möchte die Stadt die Menschen davon überzeugen, dass sie ihre dort liegenden Toten exhumieren und im noch gewollten Teil des Friedhofs begraben? Und: "Sollen auch wir die Grabpflege aufgeben und alles verkommen lassen?" Letzteres würde bedeuten, dass hier noch auf Jahrzehnte bis zur Auflösung dieses Grabes nichts geschieht. Die letzte Beerdigung, sagte Horst Kahmann, habe vor etwa vier Jahren in diesem Bereich stattgefunden, das Grab laufe also in rund 20 Jahren aus.

Das Thema war auch in der Lokalpolitik angekommen. "Der Zustand des Friedhofes ist unmöglich und kein Aushängeschild für unsere Stadt, insbesondere für die auswärtigen Besucher, die das Familiengrab aufsuchen wollen", kritisiert Herbert Dissen von der FBI. "Als ich mit meinen Angehörigen aus Kanada unser Familiengrab aufsuchte, musste ich mich für unsere Stadt schämen für den Gesamtzustand des Friedhofs. Der Zustand bedarf einer dringenden Änderung." Dissen sprach das Thema in der jüngsten Ratssitzung an und schrieb einen Brief an den Dienstleistungsbetrieb Xanten (DBX): "Viele Gräber werden von den Angehörigen gepflegt und befinden sich in einem guten Zustand. Andere sind verwahrlost und bekommen eine Verwarnung dahingehend, dass die Angehörigen sich beim Friedhofsgärtner melden sollen." Was sei aber mit den ungepflegten freien Flächen? Da finde man kein Schild "Bitte bei der Friedhofsverwaltung melden".

Michael Lehmann vom DBX kennt das Problem, denn auch ihm liegen solche Beschwerden vor. Es habe ein Missverständnis gegeben mit der Friedhofsverwaltung, die die Pflegearbeiten an dieser Stelle eingestellt habe. "Wir wollen dieses Feld umgestalten und ein neues Konzept erarbeiten", sagte er der RP auf Anfrage. Mittelfristig, möglicherweise in zwei bis fünf Jahren. Das hänge auch davon ab, wann die verpachteten Grabstellen auslaufen. Allerdings müsse nicht gewartet werden, bis die letzten Gräber wieder frei würden. Diese könne man im Konzept berücksichtigen oder den Sarg umbetten. Nun hat Lehmann Mitarbeiter des DBX zum früheren evangelischen Friedhof geschickt. Das Unkraut soll weg, die Hecke geschnitten und das verwelkte Laub zusammengeharkt werden.

(pek)
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