"Man merkt heute schon, dass auch andere Leute kommen, die beim Nikolausmarkt sonst nicht da waren", sagte Manfred Gembries. Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft war von der guten Resonanz positiv überrascht. "Es ist ein Versuch", so Gembries. Die Veranstaltung soll den Nikolausmarkt ersetzen, der sich aufgrund der vielen konkurrierenden Märkten in der Region für die Gewerbetreibenden in Sonsbeck vom Aufwand her nicht mehr lohnte.

Das Experiment Lichterfest ist offensichtlich gelungen. "Ich muss zugeben, dass ich skeptisch war, aber jetzt bin ich doch erstaunt, wie viel hier los ist", sagte Ilona Waldermann, die mit Sohn Tom zum Lichterfest gekommen war. Der Achtjährige ließ sich zusammen mit anderen Kindern von Clown Pepe bei Damen- und Kindermoden "Pumuckl" in die Kunst des "Lichterhut"-Bastelns einführen. Danach zog die ganze Kinderschar mit dem Clown an der Spitze zur Bühne, um die Sackers-Band aus Xanten bei ihrem Livekonzert zu unterstützen. "Es macht richtig Spaß. Ich finde es gerade gemütlich, weil es so klein ist", lobte Michaela Schoofs aus Hamb das Lichterfest. Auch die Akteure waren begeistert von der Stimmung. "Die Leute sind freundlich und man kommt gut ins Gespräch. Das Wetter spielt auch mit", so Fabienne Teichner, Leiterin des Fachbereichs Arbeit und Wohnen bei der Initiative Integratives Leben, die neben ihrem Büchertrödel, Marmeladen und Likör kreative Holzarbeiten aus einer Behindertenwerkstatt in Palästina anbot.

Anne-Liese Frädrich hatte ihre Leseecke mit Kissen gemütlich ausstaffiert. "Eigentlich wollte ich Märchen aus aller Welt vorlesen, aber die Musik draußen ist doch etwas zu laut. Morgen wage ich einen zweiten Versuch", sagte Frädrich am Samstagabend. Mehr Gehör fanden Edith Fässer und Gisela Hansen in der Bücherei. Ein Dutzend Kinder lauschte bei der Vorstellung der neuesten Bücher. "Viele Leute wissen gar nicht, dass wir hier nicht nur alte Bücher, sondern immer die Top Ten der Bestsellerliste zur Verfügung haben", so Fässer.

Auch kulinarisch hatte das Lichterfest etwas zu bieten. Deftiges vom Grill lockte ebenso wie Süßes aus der Crêperie. Nur für Glühwein war es bei zweistelligen Temperaturen fast zu warm.

Mit "Heißer Hugo" oder Kirsch-Met waren auch Alternativen im Angebot. Bei Livemusik der Sackers-Band kam richtige Partystimmung auf.