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Wülfrath Zeigt her eure Zinnsoldaten

Am Freitag wird die Ausstellung „Alles Zinn“ im Niederbergischen Museum eröffnet. Auch Zinngießen wird angeboten.

 Christa Hoffmann (links) und Karin Fritsche mit einem Zinnsoldaten aus Wülfrather Privatbesitz. Die beiden haben die Ausstellung gemeinsam kuratiert.

Christa Hoffmann (links) und Karin Fritsche mit einem Zinnsoldaten aus Wülfrather Privatbesitz. Die beiden haben die Ausstellung gemeinsam kuratiert.

Foto: Carsten Pfarr

Seit über 20 Jahren wird in der alten Zinnwerkstatt im Niederbergischen Museum aus Brandschutzgründen nicht mehr gegossen. Für das Rahmenprogramm der Ausstellung „Alles Zinn“ wird das Handwerk an den „Zinngießer-Tagen“ aber wieder aufleben. Es ist eines der vielen Angebote, die Interessierte ab dem 27. September in die Ausstellung an der Bergstraße 22 locken sollen.

Zum Themenjahr „Ganz viel Arbeit“ beleuchtet der Arbeitskreis Bergische Museen die Facetten der Arbeit in der industriellen Vergangenheit bis heute. Der Trägerverein Niederbergisches Museum Wülfrat trägt mit der Ausstellung „Alles Zinn“ seinen Teil zum Themenjahr bei. Vom 27. September bis 24. November wird im Wülfrather Museum das Augenmerk auf das traditionelle Zinnhandwerk gelegt. Dazu haben sich die Organisatoren, Geschäftsführerin Karin Fritsche und Museums-Mitarbeiterin Christa Hoffmann, die Unterstützung der Wülfrather Bürger geholt: Neben den Exponaten der Dauerausstellung aus dem 18. und 19. Jahrhundert werden auch persönliche Bestände der Wülfrather gezeigt.

Über 70 Ausstellungsstücke aus Zinn von 25 Familien oder Einzelpersonen fanden ihren Platz im Museum. So reihen sich Erbstücke, wie Grubenlichter, Feldflaschen und Teller an Raritäten wie eine Münzsammlung oder eigens gegossene und selbst bemalte Zinnfiguren. „Es passt nicht alles zusammen – aber das soll es auch nicht“, berichtet Hoffmann. „Es sind sehr schöne Exponate von den Wülfrathern gekommen und auch welche, die zum Schmunzeln anregen.“

„Zinn ist ein besonderes Material, aber heutzutage einfach nicht mehr in“, weiß Fritsche. Ab der Bronzezeit (Zinnbronze besteht aus Kupfer und Zinn) findet Zinn rege Verwendung als Legierungsmittel und für Geschirr sowie Ziergegenstände. Noch heute ist der Werkstoff essentiell: Für Konservendosen wird verzinntes Eisenblech (Weißblech) genutzt. Und zur Verbindung elektronischer Bauteile wird Lötzinn benötigt.

Der Werkstoff Zinn und seine Verarbeitungstechniken werden bei der Ausstellung veranschaulicht. Sie öffnet zur Museumsnacht am Freitag, 27. September, ab 18 Uhr. Bis zum 24. November kann sie mittwochs, samstags und sonntags jeweils von 14.30 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden. Teil der Ausstellung ist außerdem eine Museumsrallye für Kinder und Erwachsene. Zum Rahmenprogramm gehören auch die Präsentation von Filmen, die in der Zinngießerei gedreht wurden, sowie die von Christa Hoffmann geleitete Museums-Führung „Zinn und Zinngeschrei“ und die Bergische Kaffeetafel, die nur nach Anmeldung besucht werden kann.

Um die Zinngießer-Tage in der historischen Werkstatt anbieten zu können, wird statt des alten Schmelzofens mit offenem Feuer ein kleiner elektronischer Schmelzer verwendet. Kannengießer des Deutschen Klingenmuseums Solingen fertigen bei den Aktionstagen Schmuckanhänger in von Kindern gestaltete Gipsformen. Das detaillierte Programm gibt es im Internet unter www.niederbergisches-museum.de.

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