Stadt Willich Willich investiert in Windkraft

Stadt Willich · Willicher Bürger können ab Anfang Juli ihr Geld in Windkraft investieren. Dieses Angebot machen die Stadtwerke Willich ihren Kunden. Sie versprechen mit dem Wertpapier "Ökoinvest" eine Verzinsung von 4,1 Prozent pro Jahr.

 Ein Windrad im Windenergiepark Titz. Unter anderem in diesen fließen Einnahmen aus dem SWK-Papier "Ökoinvest".

Ein Windrad im Windenergiepark Titz. Unter anderem in diesen fließen Einnahmen aus dem SWK-Papier "Ökoinvest".

Foto: Green Gecco

Für Albert Lopez, den Geschäftsführer der Stadtwerke Willich (STW), ist es ein Kundenbindungsinstrument und der persönliche Einstieg der Kunden in die Energiewende: Voraussichtlich ab 2. Juli können die STW-Kunden in Willich das Wertpapier "STW ökoinvest" erwerben. Damit beteiligen sie sich nach eigenen Angaben an rentablen europäischen Großprojekten für erneuerbare Energien der Green GECCO GmbH & Co. KG, vor allem an Windenergieparks in Deutschland und auf der britischen Insel. Die STW sind daran mit 28 weiteren Energieversorgern und der RWE Innogy GmbH beteiligt.

1000 Euro Mindesteinlage

"STW ökoinvest" ist eine fest verzinsliches Wertpapier in Form einer Inhaberschuldverschreibung. Kunden der STW, die das Papier haben wollen, erhalten vom Versorger einen Zeichnungsschein, mit dem sie zu einem Kreditinstitut ihrer Wahl gehen und das Papier zeichnen. Pro versorgten Haushalt wird ein Papier ausgegeben. Die minimale Einlage liegt bei 1000 Euro, die maximale Einlage bei 10 000 Euro.

Das Volumen der festverzinslichen Wertanlage mit einer Laufzeit von zehn Jahren vom 1. August 2012 bis 30. September 2022 ist auf drei Millionen Euro festgesetzt. "Das mus aber nicht das Ende sein", sagt Lopez. Vertraglich sichert die STW eine Verzinsung von 4,1 Prozent pro Jahr zu. Das heißt: Wer beispielsweise 10 000 Euro investiert, bekommt am Ende eines Jahres 410 Euro an Zinsen ausgezahlt.

Wie Albert Lopez erläutert, sei den Stadtwerken wichtig, dass der Kunde eine stabile Anlage beim örtlichen Versorger bekomme, mit der attraktive und transparente Projekte finanziert würden. Das Geld fließt nach Angaben von Lopez in Windkraftanlagen auf dem Festland, unter anderem in Schleswig-Holstein und in den im Bau befindlichen Windpark in Titz bei Düren. Für diese Form der Windkraft hätten sich die STW deshalb entschieden, weil sie wirtschaftlich eine relativ risikolose Energieform sei. Die Green GECCO GmbH investiert auch in Biomasse, Biogas, Wasserkraft und Geothermie.

Eine Konkurrenz zur Bürgersolar Willich, ein Genossenschaftsprojekt von Stadt, Stadtwerken und Volksbank, sieht Lopez nicht. Er rechnet dem Papier "Ökoinvest" gute Chancen aus. Von anderen Versorgern am Niederrhein, die ähnliche Papiere ausgegeben hätten, wisse man, dass sie innerhalb von einer bis drei Wochen verkauft gewesen seien. Frage des Tages

(RP/rl)
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