Stadt Willich Ein Millionenprojekt für die Gemeinschaftsbetriebe

Stadt Willich · Der Betriebsausschuss hat die Weichen für ein Millionen-Projekt zur Verbesserung der Arbeitssituation für die Gemeinschaftsbetriebe Willich (GBW) gestellt. Mitarbeiter und Geräte sind derzeit auf zwei Standorte (Hundspohlweg in Willich und Niersplank in Neersen) verteilt - als Folge sind Teile der Arbeit nicht effektiv genug oder haben zu hohe Kosten.

Betriebsleiter Bernd Kuhlen stellte dem Ausschuss die Struktur und die Aufgaben der GBW dar: Es handelt sich um eine "eigenbetriebsähnliche" Einrichtung der Stadt Willich, die juristisch unselbstständig ist und nur einen Auftraggeber hat - eben die Stadt. Der Betrieb ist wirtschaftlich selbstständig, nicht gewinnorientiert und gleicht sich ständig ab, wo die eigenen Preise im Vergleich zu einer Vergabe an ein Unternehmen aus der Privatwirtschaft liegen.

Die GBW übernehmen "hoheitliche" Aufgaben (Friedhofsverwaltung, Abfallwirtschaft, Verkehrssicherung beispielsweise bei Schnee und Glatteis). Andere Aufgaben könnten von Privatunternehmen ausgeführt werden. Hier wird im Einzelfall geprüft, welche Lösung wirtschaftlicher und qualitativ besser ist. Ein Beispiel: Eine Ausschreibung der Straßenreinigung hat ergeben, dass die Arbeit preiswerter durch die GBW erledigt werden können. Ebenso sind die GBW für den Wertstoffhof zuständig und haben etwa bei der Entsorgung von Elektro-Schrott einen neuen und effektiveren Weg gefunden. Das Aufgabengebiet ist vielfältig: von der Grünflächenpflege in Schulen, Parks und Kindergärten über die Stadtreinigung, Aufgaben im Bereich Heizung, Sanitär, Klima bis zur Wartung der Doggy-Bag-Stationen, des "Stadtmobiliars" und der Mülleimer-Leerung und der Ausbildung junger Menschen in mehreren Berufen.

Dabei hat sich der geografische Zuständigkeitsbereich der GBW seit der Betriebsgründung 1998 durch neue Wohn- und Gewerbegebiete stark vergrößert, die Mitarbeiterzahl nicht wesentlich. 1998 beschäftigte GBW 78 Mitarbeiter, in diesem Jahr sind es 87. Problematisch ist der Standort Niersplank: Er ist zu klein, die dort untergestellten Fahrzeuge müssen zur Reparatur oder Wartung nach Willich gebracht werden, und die sanitären Anlagen reichen nicht aus.

Benötigt werde eine Nutzfläche von rund 3300 Quadratmetern beziehungsweise eine Grundstücksgröße von 12.000 Quadratmetern. Für den neuen Standort rechnet Kuhlen mit Kosten von rund 4,7 Millionen Euro. Außerdem soll das Gelände Niersplank verkauft werden - mit geschätzten Einnahmen von rund 600.000 Euro. Der Ausschuss empfahl dem Rat, das Konzept zur Zentralisierung umzusetzen - das muss dieser noch am Donnerstag beschließen.

(djm)
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