Von Mönchengladbach nach Krefeld Neuer Anlauf für den Radschnellweg

Stadt Willich · Ein breiter, gut ausgebauter Radweg soll die Hauptbahnhöfe Mönchengladbachs und Krefelds über Willicher Gebiet miteinander verbinden. Dafür soll auch der Alleenradweg genutzt werden. In Willich begrüßt man den Vorstoß aus MG.

 Klar, im Sommer wird der Allenradweg besonders eifrig genutzt. Aber auch in der kalten Jahreszeit sind dort beispielsweise viele Schüler anzutreffen.

Klar, im Sommer wird der Allenradweg besonders eifrig genutzt. Aber auch in der kalten Jahreszeit sind dort beispielsweise viele Schüler anzutreffen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Viele Willicher nutzen den Alleenradweg schon seit geraumer Zeit. Im September 2015 wurde das letzte Teilstück zwischen Niederheide und dem Endpunkt in Neersen für Radler und Skater freigegeben. Der Startpunkt des Radweges liegt im Willicher Norden. Fehlt eigentlich nur noch eine Verlängerung bis Krefeld - und schon gäbe es eine Schnellstraße für Radfahrer, die die Ränder der Städte Krefeld und Mönchengladbach über Willich miteinander verbindet. In Mönchengladbach gibt es jetzt Bestrebungen, dieses Projekt zu realiseren und den Radweg bis ins Stadtzentrum zu führen, um so Berufspendlern eine attraktive Alternative zu Auto, Bus oder Bahn zu bieten.

Gespräche zwischen den Kommunen hat es bereits gegeben, und diese sollen laut Gregor Bonin, in Mönchengladbach Beigeordneter für Planen, Bauen, Verkehr und Umwelt, in diesem Jahr fortgesetzt werden. Die drei Städte hatten bereits ein Konzept erarbeitet und sich damit beim Förderprogramm des Landes mit dem sperrigen Namen "StadtUmland.NRW" beworben. Titel des Projekts: "eConnectionLine". "Leider waren wir nicht unter den Verbünden, die in eine weitere Förderung einbezogen wurden", sagt Willichs Technische Beigeordnete Martina Stall. Dennoch werde das Projekt von allen Beteiligten nach wie vor als zukunftsweisend angesehen - und sollte laut Stall auch weiterbetrieben werden, möglicherweise im Rahmen der Regionale 2022-2024, für die sich die Region beworben hat.

"Es freut uns daher sehr, dass die Stadt Mönchengladbach dieses Projekt nach vorne bringen möchte, da besonders im Bereich Mönchengladbach noch einige Hürden zu nehmen sind. Der Radweg in Willich ist ja bereits weitestgehend fertiggestellt. Es bestehen voraussichtlich nur wenige Anpassungsnotwendigkeiten", so Stall. In Mönchengladbach wird derzeit darüber diskutiert, wie die Streckenführung in die Innenstadt genau verlaufen soll.

Dass es die Gladbacher aber ernst meinen, sieht man daran, dass in den städtischen Haushalt 2018 für das Vorhaben Planungskosten in Höhe von 720.000 Euro eingestellt sind, 2019 sind weitere 1,5 Millionen Euro eingeplant. Nicht berücksichtigt sind darin Fördergelder, von denen man in Mönchengladbach aber ausgeht - beispielsweise über Klimaschutzprogramme. In Willich ist man zurückhaltender, was die Bereitstellung von Geld angeht: "Da zurzeit nicht absehbar ist, wann das Projekt realisierbar ist, wurden bisher keine Haushaltsmittel dafür eingesetzt", sagt Martina Stall. Doch die wesentlichen Planungen würden sich ohnehin in Mönchengladbach und Krefeld abspielen, sagt die Technische Beigeordnete. "Zum zeitlichen Horizont können wir daher nichts sagen."

Für Willich ist der rund 24 Kilometer lange Radschnellweg, der sich zwischen den Hauptbahnhöfen von Mönchengladbach und Krefeld über Willich teilweise auf bereits bestehenden, teilweise auf noch anzulegenden Radwegen entwickeln soll, laut Stall auch deshalb reizvoll, da man nach Fertigstellung die Gewerbegebiete in Willich sowohl vom Bahnhof Mönchengladbach als auch vom Bahnhof Krefeld aus jeweils in 20 bis 30 Minuten mit dem Fahrrad erreichen kann. "Dies unterstützt die Bemühungen der Stadt Willich, den Radverkehr gegenüber dem motorisierten Individualverkehr zu stärken", sagt Martina Stall.

(RP)
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