Golfanlage Duvenhof Willich Schiefbahner machte Golf populär

Willich · Hans Könen brachte den Golfsport einst nach Willich. Vor 25 Jahren entstand die erste Anlage auf Willicher Stadtgebiet. Seitdem ist vieles von Könens damaliger Vision Realität geworden.

  Hans Könen beim ersten Abschlag auf der Anlage.

Hans Könen beim ersten Abschlag auf der Anlage.

Foto: Golfsport Willich GmbH

Vor 25 Jahren ist der Spielbetrieb auf dem ersten Golfplatz auf Willicher Stadtgebiet mit einem Turnier aufgenommen worden. Seitdem ist vieles von Hans Könens damaliger Vision Realität geworden: Der Duvenhof verfügt über einen Neun-Loch-Platz für clubfreie Golfer und einen 18-Loch-Meisterschaftsplatz für die Mitglieder des Golfclubs (GC) Duvenhof.

Die Golfer verfügten damals über neun Bahnen, auf denen die Mitglieder des 1993 gegründeten GC spielten, und eine öffentliche Bahn. „Eigentlich wollte Hans Könen eine komplett öffentliche Anlage bauen. Aber das ließ sich in Deutschland nicht so realisieren. Golf war bei uns nicht so populär“, erinnert sich Michael Kerkhoff, seit 1995 einer der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Golfsport Willich GmbH.

Der inzwischen gestorbene Schiefbahner Unternehmer Hans Könen (Könen Tiefkühlservice) war begeisterter Golfer und hatte von seinen Golfreisen nach Schottland die Idee mitgebracht, in Willich Golf als Breitensport zu etablieren. Etwa ab 1985 begannen er und neun Mitstreiter die Planungen. Das geeignete Grundstück fanden sie, als Landwirt Ernst Heesen auf der Hardt seinen Betrieb stilllegte.

Zu den Vorbereitungen gehörten viele Aspekte: Der Willicher Rat und die Verwaltung mussten Planungsrecht schaffen, und die Flächen und Grundstücksrechte mussten geklärt werden. Das war nicht immer einfach – so wurde das Thema Wasserschutz heiß diskutiert. Die Grüns wurden mit Folie unterlegt, damit das Wasser kontrolliert abgeleitet wird. „Wir liegen in Wasserschutzzone 3a, und bis heute wird das Grundwasser permanent beprobt“, schildert Kerkhoff.

Der Duvenhof wurde unter ökologischen Kriterien konzipiert; eine naturnahe Anlage mit sanften Modellierungen der Landschaft, vielen Wasserflächen sowie Rückzugsräumen für Vögel und Kleintiere. Die Bahnen führen teils über Wasser.

Anfangs wurde viel improvisiert: Karl-Joachim Frenkel, damals Club-Präsident, führte die Aufnahmegespräche im „grünen Chalet“ – das Blockhaus am Parkplatz existiert noch heute als Unterkunft für die Greenkeeper. Geübt wurde unter Anleitung des damaligen Headpro David Haggart in einer alten Scheune, in der Netze als Ballfang dienten.

Zur Eröffnung im Sommer 1995 war ein Teil der Driving Range mit überdachten Abschlägen fertig, das Putting-Grün allerdings noch in Arbeit. 1997 wurden das Clubhaus, die Gastronomie und der nächste Teilabschnitt der Golfanlage eingeweiht. 2007 war der dritte Bereich fertig – die heutige Golfanlage mit dem 18-Loch-Meisterschaftsplatz und dem öffentlichen Neun-Loch-Platz.

Auf beiden Plätzen gibt es jährlich Turniere nach den Kriterien des Deutschen Golf-Verbands, oder sie sind in Serien wie den „Mercedes After Work“-Cup eingebunden.

(RP)
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