Brauchtum in Wesel Schützen sagen gemeinsames Fest ab

Wesel · Was viele Schützenfreunde erwartet und befürchtet haben, ist nun zur Gewissheit geworden: Der Bürger-Schützen-Verein Wesel und der Bürgerschützenverein „Vor'm Brüner Tor“ haben ihr gemeinsames Fest, das Anfang September hätte stattfinden sollen, abgesagt.

Uwe Brinks (l.) und Ferdi Breuer haben, wie sie betonen, mit der Absage des gemeinsamen Schützenfestes eine „souveräne Entscheidung getroffen“.   ArchivFoto: Fritz Schubert

Uwe Brinks (l.) und Ferdi Breuer haben, wie sie betonen, mit der Absage des gemeinsamen Schützenfestes eine „souveräne Entscheidung getroffen“. ArchivFoto: Fritz Schubert

Foto: Fritz Schubert

Die Verantwortlichen des Bürger-Schützen-Vereins und des Bürgerschützenvereins Wesel „Vor‘m Brüner Tor“ (BSV) haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Doch nun steht fest: Das gemeinsame Schützenfest Anfang September ist aufgrund der Corona-Krise abgesagt. Die Gesundheit und der Schutz der Mitglieder sowie deren Familien und Freunde als auch der Schutz der Gäste des gemeinsamen Schützenfestes sowie die mit der Corona-Krise verbundenen Unwägbarkeiten hätten die beide Vereine veranlasst, eine klare und aus ihrer Sicht alternativlose Entscheidung zu treffen und das diesjährige Schützenfest abzusagen, heißt es jetzt in einer Pressemitteilung.

Die Vorbereitungen waren bereits in vollem Gange. Das Programm für das mittlerweile vierte gemeinsame Schützenfest, das vom 3. bis 6. September einschließlich der Nachfeier am 12. September hätte stattfinden sollen, stand bereits fest.

„Die Absage unseres Schützenfestes schmerzt ein jedes Schützenherz“, erklärt Ferdi Breuer, der Präsident des Bürger-Schützen-Vereins. „Doch es ist immer noch besser, einen solchen irgendwie verkraftbaren Verlust zu erleiden, als das Risiko einzugehen, dass sich Menschen gegenseitig anstecken und dabei ris­kieren, schwer zu erkranken oder gar zu versterben.“

Ähnlich äußert sich auch Amtskollege Uwe Brinks vom BSV „Vor‘m Brüner Tor“: „Wir haben eine souveräne Entscheidung getroffen. Schließlich haben wir gegenüber unseren Schützenkameraden die Verpflichtung, für sie und ihre Familien das Richtige und Beste zu tun.“ Das Fest hätte niemals eine unbeschwerte, uneingeschränkt fröhliche Veranstaltung werden können, so Brinks weiter. „Es wäre immer ein fauler Kompromiss. Im Falle einer Durchführung bliebe auch immer die Sorge, der Verantwortung nicht gerecht geworden zu sein und einige Kameraden potenziell gefährdet zu haben.“

Für beide Vereine ist es nach Aufnahme der Schützenaktivitäten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 das erste Mal, dass in einem Jahr kein Schützenfest stattfindet. Ferdi Breuer blickt aber schon ins kommende Jahr. „Wir werden unser 175-jähriges Bestehen dann 2021 krachend nachholen“, ist er überzeugt.

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(kwn )
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