Engagement in Brünen Maskennäherinnen knacken 1500er-Marke

Hamminkeln · Die Brünerinnen Susanne Rosensträter und Anke Sellmann fertigen in der Corona-Krise Schutzmasken in Dauerproduktion – alles ehrenamtlich. „Das ist Fließbandarbeit“, sagt Anke Sellmann lachend.

 Anke Sellmann (links) und Susanne Rosensträter in ihrem Masken-Produktionsstudio.

Anke Sellmann (links) und Susanne Rosensträter in ihrem Masken-Produktionsstudio.

Foto: Thomas Hesse

Mit Covid19 kam die Schutzmaske und mit ihr die vielen privaten Näherinnen, die sich anschickten, dem dringenden Bedarf abzuhelfen. Dazu zählen Susanne Rosensträter und ihre Freundin Anke Sellmann aus Brünen. Es lohnt sich, ihre Geschichte zu erzählen, denn sie zeigt, wie sich eine gute Tat zum Selbstläufer entwickelt, wenn sie den Nerv und Nachfrage der Zeit trifft. Nebenbei haben die beiden Brünerinnen auch der Stadt im frühen Stadium aus der Bredouille geholfen, als die Mundnasenmasken Mangelware waren. Bürgermeister Bernd Romanski (SPD), selbst Brüner und mit Susanne Rosensträter aus der Vorstandsarbeit für den TC Brünen (Tennisclub) gut bekannt, gab gleich einen Auftrag über 900 Stück, und die Verwaltung war so schnell gerüstet für die Pandemie.

Das machte das Brüner Duo bekannt, es kann einfach nicht aufhören mit der Näherei, weil täglich 40 bis 50 Masken benötigt werden. „Das ist Fließbandarbeit“, lacht Anke Sellmann, und fügt scherzhaft hinzu, dass sie nun wisse, dass sie dafür nicht gemacht sei. Dennoch bleibt man am Ball, denn die Dorf-Apotheke – neben privaten Interessenten – rechnet fest mit der Lieferung aus der heimischen Nähstube im Einfamilienhaus. Susanne Rosensträter und Anke Sellmann machen deshalb auch eisern weiter, ihnen gefällt, dass sie etwas für Brünen tun können.

Sie freuen sich natürlich, wenn es mal Blumen oder Schokolade als ideellen Dank gibt. „Wir wollen nichts dafür haben, aber wir freuen uns, wenn Geld in der Spendenbox landet. Den Erlös werden wir für einen guten Zweck einsetzen“, sagen sie. Welcher das sein soll wollen sie überlegen, wenn der Run auf die Masken abflaut.

 Anke Sellmann (links) Susanne Rosensträter (rechts)

Anke Sellmann (links) Susanne Rosensträter (rechts)

Foto: Thomas Hesse

Eine feierliche Stimmung kam auf, als das kürzlich um kurz vor 12 Uhr und damit kurz vor Ende seiner üblichen „Vormittagsschicht“ die 1500er-Marke geknackt hatte. „Hier ist Nummer 1501“, sagte Susanne Rosensträter zufrieden, um dann weiterzumachen. Die Arbeit ist aufgeteilt, sie sitzt an der Nähmaschine und fügt Bänder und gefalteten Filterstoff zusammen. Anke Sellmann schneidet zu, bügelt die Bänder und steckt das MaterIal fest. Zwischendurch greift sie zu einer Tüte mit Pfeifenreinigern. Die haben die beiden als passenden drahtigen Einsatz in den Masken entdeckt, damit diese sich besser ans Gesicht anpassen lassen. Der dichte Filterstoff stammt als Spende vom Dingdener Textilunternehmen van Clewe Textilveredelung, und die Brüner Maske entspricht der Originalschutzmaske der Uni-Klinik Essen. „Nur zu zweit kann man es schaffen, täglich 40 bis 50 Masken herzustellen“, sagt Susanne Rosensträter. Zwischendurch schaut immer wieder mal Ehemann Matthias rein, in der Nähstube läuft alles bestens. Dann wechselt er in die Küche. Er kocht Mittagessen, damit die fleißigen Näherinnen auch gut versorgt werden.

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