Dudelsack-Band aus Wassenberg-Myhl Lob und Dank für die „Corona-Engel“

Myhl · Mitglieder der Dudelsack-Band Castle Pipers aus Myhl spielen in der Region für Bewohner und Mitarbeiter von Senioren- und Behindertenheimen. Die Resonanz, die sie dafür erhalten, lässt die Musiker nicht kalt.

 Eine Gruppe der Castle Pipers spielt im Hof der Pro Seniore-Einrichtung in Erkelenz.

Eine Gruppe der Castle Pipers spielt im Hof der Pro Seniore-Einrichtung in Erkelenz.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Auftritte in der Region und mittlerweile auch weit darüber hinaus sind für die 2012 in Myhl gegründete Dudelsack-Band Castle Pipers längst Routine. Seit rund vier Wochen ist die Pipe-and-Drum-Band allerdings auf einer Tournee der ganz besonderen Art. Und die stellt, was die Resonanz der Zuhörer anbelangt, nach den Worten des Vorsitzenden Patrick Barten alles bisher Erlebte in den Schatten. Rund 25 Auftritte vor Senioren-, Behindertenheimen und Krankenhäusern der Region haben die rund 20-köpfigen Castle Pipers, aufgeteilt in Kleingruppen, schon absolviert. Und die Resonanz ist so riesig, dass bereits weitere rund 45 Anfragen vorliegen.

Natürlich bildet die Corona-Krise den Hintergrund für die Initiative. Etliche Bandmitglieder haben im Bekanntenkreis Pflegekräfte. „Wir haben oft davon gehört, wie diese Menschen derzeit gefordert sind und nicht wenige auf dem Zahnfleisch gehen“, sagt Barten. Auch von vielen Bewohnern in Pflege- und Behindertenheimen wisse man, wie schwer die aktuelle Kontaktsperre für sie zu ertragen ist. Die Castle Pipers wollten Mitarbeitern und Bewohnern musikalisch ihren Respekt ausdrücken: durch kleine Konzerte vor den Einrichtungen oder in deren Gärten. „Wir sehen uns schließlich als ,Verein mit Herz‘“, sagt Barten. Die Band stimmte mit Polizei und Ordnungsbehörden alles ab, und die gaben grünes Licht für die Konzerte in Gruppen zu sechs oder sieben Spielern.

„Die Resonanz hat uns geradezu überwältigt“, bekennt Barten, der in diesen Tagen viele anerkennende Telefonanrufe entgegen nimmt. Im Netz, etwa auf Facebook, überstürzen sich nach den Auftritten die Dank- und Lobeshymnen von Mitarbeitern, Angehörigen und unbeteiligten Nutzern. „Wundervoll, großartig, super“ liest man da. Oder auch Kommentare wie „Mit Sicherheit habt ihr vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert“ oder „Danke an die Pipers, ich möchte fast sagen: die Corona-Engel“.

„Ihr wart das Beste, was uns im Seniorenheim Sankt Antonius Wegbeg passieren konnte“, posteten Mitarbeiter der Einrichtung nach dem Ständchen der Pipers. Es wurde gelacht, getanzt und sogar vor Freude geweint. Beifall gab es auch von den Senioren auf den Balkonen der Pro-Seniore-Residenz in Erkelenz. Dort musizierten die Dudelsackspieler und Trommler im Innenhof.

„Man kann nicht mit Worten beschreiben, wie glücklich es uns selbst immer wieder macht, wenn wir spüren, dass die alten Menschen die Abwechslung genießen und Zugabe-Rufe hören lassen“, sagt Barten. „Wir danken euch für die tolle Begrüßung mit Kreideschriftzug und Süßigkeiten“, schrieben die Pipers auf Facebook nach einem Auftritt im Johanniter-Stift Erkelenz. Auch ein Auftritt fürs Krankenhaus Heinsberg stand auf dem Programm, und im dortigen Awo-Altenzentrum gab es sogar Rosen von einer dankbaren Bewohnerin. „Da trieb es auch mir ein Tränchen der Rührung in die Augen“, bekennt Barten.

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