Neue Ausstellung am Schloss Ringenberg Die Kunst und der Klimawandel

Ringenberg · „Wasser – das Prinzip der Dinge“ ist der Titel der neuen Ausstellung im Ringenberger Schlosspark. Das nasse Element wird dabei nicht nur gewürdigt, es ist reizvoller Stoff für Kreative.

Das Werk „Netzwerke“ von Margareta Detering thematisiert die Wasserverschmutzung.

Foto: Thomas Hesse

Wasser ist wertvoll. Als Lebenselixier, als Nahrungsmittel, als Stoff, der wachsen und grünen lässt. Wer über genug Wasser verfügt, kann sich glücklich schätzen. Sauberes Wasser ist pures Leben. Der Klimawandel ändert jedoch die Verfügbarkeit des kostbaren Nasses und vielleicht irgendwann das Bewusstsein, sorgsam damit umzugehen. Eigentlich ist es erstaunlich, dass die Kunst sich mit dem Element Wasser relativ selten befasst. „Wasser – das Prinzip der Dinge“ lautet nun der Titel der Ausstellung draußen im Schlosspark von Ringenberg, die am Freitag, 13. Mai, um 17 Uhr offiziell eröffnet wird.

Kunstinteressierte und diejenigen, die den vielen kaum bekannten rückwärtigen Park hinterm Schloss kennenlernen wollen, sollten hier einen Spaziergang einlegen. Es macht Spaß, hier zu wandeln. „Das Thema Wasser bietet sich derzeit vor dem Hintergrund des Klimawandels inhaltlich an“, erläutert Claudia Bongers, Geschäftsführerin des Dritten Ortes Schloss Ringenberg. Der Stoff bewegt die Fantasie, die kann blühen, und das ist reizvoll für die teilnehmenden Künstler wie für Betrachter. Kreativität wird im Schlosspark sozusagen gewässert.

Nüchtern gesehen: Die moderne Naturwissenschaft kennt kein Element Wasser. H2O ist hier die chemische Verbindung von zwei Atomen Wasserstoff (H) mit einem Atom Sauerstoff (O). Das Wassermolekül ist in Form eines Tetraeders aufgebaut, und der wiederum ist auch Symbol des philosophischen Elements Wasser. Spielerisch, bunt, formenreich und kritisch gehen die Kreativen der Ausstellung mit Wasser um. Der Ort ist dabei ein künstlerisch attraktiver Raum, der erobert werden will. Die Moerser Künstlerinneninitiative Tanedi hat sich damit auseinandergesetzt und präsentiert im Park insgesamt zwölf Objekte, Installationen und Collagen zum bewusst weit ausgelegten Thema Wasser. Wobei die Kunst auch ein Teil des grünen Raums und des hohen Grases geworden ist.

An dieser Chance konnte die Gruppe einfach nicht vorbeigehen. Die Werke und das Grün verschmelzen in einer Art, als gehörten sie gemeinsam zur Natur. Das hat teils durchaus experimentellen Charakter, nicht den verstörenden und überfordernden, sondern kritischen und ambivalenten. Die Kraft des Wassers hat eben viele künstlerische Facetten. Genau wie der Klimawandel auch. Wichtige Blicke gehen in Richtung Wasserverschmutzung und Umweltgefährdung. In Margareta Deterings „Netzwerken“ verfangen sich Plastikflaschen. Da sind zudem die den (Grund-)Wasserpegel thematisierenden blauen Kunststoffröhren von Grudrun Kleffe, die betitelt sind mit „Ten feed under“. „Der 2. Tropfen“ ist eine Installation von Simone Jacobsen. Auch die „Wasserpest“ von Elisabeth Abele-Mercator breitet sich aus.

Das Kunstwerk „Ten feet under“ von Gudrun Kleffe

Foto: Thomas Hesse

Der Betrachter wird nicht allein gelassen – und das ist gut so. Denn Beschilderungen vor jeder Arbeit nennen den jeweiligen Namen und die Aussage. Heraus kommt dabei auch eine kleine Wort-Schau, die die Künstlerinnen Ingrid Beer („Das letzte Wasserloch), Lisa Frenthoff-Köpp („Unterirdischer Fluss“), Heike Wirtz („Ein Element, zwei Gesichter“), Karin Denecke („Fotoinstallation“), Marion Maas („Wassertropfen“), Elke Mank („Spiegelungen“), Sigrid Neuwinger („Überfluss“) und Ingeborg Schmidthüsen („Schwarm“) veranstalten.