Altschermbecker Kilianer Bernd Becker ist der neue König
Altschermbeck · Er und Ulla Bienbeck sind Altschermbecks neue Regenten. Werner Steinkamps Vogel gab sich um 15.10 Uhr geschlagen.
Was ihm in den letzten beiden Jahren im Wettbewerb mit anderen Königsaspiranten an der Vogelstange der Altschermbecker Kilianer jeweils nur knapp misslungen war, das schaffte Bernd Becker am Montag endlich souverän: Um 15.10 Uhr holte der 57-jährige Kaufmännische Angestellte mit dem 560. Schuss den letzten Rest des Vogels von der Stange.
Die Kilianer hatten den Tag gemächlich begonnen. Nach einem üppigen Frühstück im Festzelt machten sie sich auf den Weg. Im Kerkerfeld hatten sie sogar noch Zeit, bei der Vereinigung der Kilian-Fans eine Getränkepause einzulegen. Dann folgten sie zügig dem Vogelträger Leon Nappenfeld über die Schetterstraße und Erler Straße zur Vogelrute bei Große-Ruiken, wo nach der Begrüßung durch den Präsidenten Gregor Zens und dem gemeinsamen Beten des „Vater unser“ mit Pastor Klaus Honermann der noch amtierende König René Kemper und Königin Miriam Dräger die ersten Schüsse mit dem Kaliber 22 auf den von Werner Steinkamp gebastelten Vogel abgaben.
Mit dem 28. Schuss aus dem KK-Gewehr holte Dietmar Seddig um 11.15 Uhr die Krone herunter. Frank Köther sicherte sich um 12.01 Uhr den Reichsapfel, Marvin Grürmann um 12.20 Uhr das Zepter, Marcus Musga um 12.46 Uhr den linken Flügel und Dietmar Seddig schließlich um 13.00 Uhr mit dem 259. Schuss der leichten Munition den rechten Flügel.
Um diese Zeit herrschte an der Vogelrute bei Große-Ruiken eine fröhliche Stimmung. Im Eichenhain wurde munter geplaudert oder mitgesungen, wenn die Musikkapelle Holtwick einen bekannten Song spielte. Für den dörflichen Nachwuchs hatten die Offiziere eine Kinderbelustigung vorbereitet. Um die Mittagszeit wurde eine Abordnung der Schermbecker Kilianer um das neue Königspaar Dominik Woeste und Lenja Niesen empfangen.
Im Schießstand leiteten Benno Triptrap und Peter Triptrap auch das Schießen mit der schweren Munition auf den Rumpf des Vogels. Schon zeitig stiegen die allermeisten Königsaspiranten aus, sodass sich schließlich nur noch Bernd Becker und der Oberst Ralf Schlebusch das Gewehr abwechselnd überreichten und den Vogel langsam zum Wackeln um den Haltebolzen brachten. Der 42-jährige Ralf Schlebusch, der jeweils vier Jahre lang der Gilde als Fahnenoffizier, Königsadjutant und Hauptmann diente, war im Jahre 2007 nur knapp dem damals siegenden Holger Scheidt unterlegen. Schlebusch war um 15.10 Uhr der erste Schütze, der dem neuen König in spe gratulierte.
Abgeschirmt von der Öffentlichkeit, wurde im Hause Große-Ruiken die neue Thronbesetzung beraten. Gegen 15.45 Uhr gab Oberst Ralf Schlebusch den wartenden Zuschauern die Besetzung des neuen Throns bekannt. Neue Königin sollte die 50-jährige Ulla Bienbeck werden. Als Ehrenpaare stellten sich Berthold Bienbeck/Petra Besten und Werner Besten/Petra Becker vor.
Der König hat als Ehrenherr Thronerfahrungen sammeln können, als seine Frau Petra 1996 mit dem König Ernst-Christoph Grüter regierte. Auch die Königin Ulla Binebeck hat in ihrem familiären Umfeld Majestäten miterlebt. Ihre Mutter Christa Ridder war fünf Jahre lang Königin in Uefte. Ihr Mann Berthold regierte mit Ingrid Bienbeck in der Saison 2001/02 und ins Jubiläumsjahr der Gilde hinein.
Knapp zwei Stunden nach dem Königsschuss wurde das neue Königspaar im Festzelt inthronisiert. Anschließend sammelten sich die Schützen am Antreteplatz „An der alten Dorfpumpe“, wo wenig später der Festumzug begann, der mit einer Parade am selben Ort endete.
