Wermelskirchen Jugendliche entdecken ihre Stärken

Wermelskirchen · Das Projekt "Komm auf Tour" hilft Schülern im Kreis bei der Berufsorientierung und Lebensplanung. In einem Erlebnisparcours tanken sie Selbstvertrauen.

Dieser Satz spiegelt die zentrale Botschaft des Projekts am besten wider: "Du kannst mehr, als du bislang weißt. Probier aus, was dir Spaß macht — zu Hause, in der Schule und im nächsten Praktikum." 770 Schüler von Gesamt-, Real-, Haupt- und Förderschulen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis werden in diesen Tagen mit dieser Aussage konfrontiert. Sie nehmen am einwöchigen Projekt "Komm auf Tour — meine Stärken, meine Zukunft" teil und erfahren in einem 550 Quadratmeter großen Erlebnisparcours, welche Stärken sie haben. Auch Schüler der Hauptschule Wermelskirchen und der Pestalozzischule machen sich auf den Weg nach Bergisch Gladbach.

Das Projekt ist eine landesweite Initiative der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und des NRW-Schulministeriums. Es hilft Schülern bei der Berufswahlorientierung und der Lebensplanung. Das Amt für Jugend, Bildung und Sport der Stadt Wermelskirchen macht seit mehreren Jahren als Kooperationspartner mit. Katja Töbelmann begleitet die Jugendlichen durch den Parcours und vergibt an den einzelnen Stationen "Stärke-Stempel". "Es geht darum, den Schülern zu verdeutlichen, dass jeder von ihnen Stärken hat. Sie sollen merken, welche Dinge sie besonders gut können", sagt Töbelmann.

Es gibt Gesprächsrunden, ein "Reiseterminal" oder eine kleine Theaterbühne. An der Station "Sturmfreie Bude" müssen die Jugendlichen zum Beispiel eine nach einer Partynacht total chaotische Wohnung in kurzer Zeit wieder aufräumen. Dort kristallisieren sich schnell die einzelnen Fähigkeiten heraus. "Manche können alles gut organisieren, andere sind handwerklich begabter", berichtet Töbelmann. Was ihr besonders wichtig ist: "Schwächen werden bei diesem Projekt nicht thematisiert. Es geht ausschließlich um Stärken — und das ist gut für das Selbstbewusstsein der Schüler."

Am Schluss erfahren die Jugendlichen, welche Tätigkeiten und Berufsfelder zu ihren Stärken passen. Auf diese Weise werden junge Leute mit schlechteren Startchancen frühzeitig unterstützt, verschiedene Möglichkeiten für die Gestaltung ihrer persönlichen Zukunft zu erkennen. Bei mehr als 350 dualen Ausbildungswegen sowie zahlreichen schulischen Ausbildungen und Studienmöglichkeiten ist es heutzutage nicht einfach, sich zu orientieren. Da soll das Projekt ansetzen und Hilfestellungen geben. "Es ist für Jugendliche eine hervorragende Gelegenheit, ihre Stärken zu entdecken. Damit fällt die Planung für den Einstieg ins Arbeitsleben viel leichter", sagt Landrat und Schirmherr der Aktion, Dr. Hermann-Josef Tebroke.

(RP/rl)
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