Kommentar zur C&A-Fabrik in Mönchengladbach Zurück zu neuer Stärke

Meinung | Mönchengladbach · Die Jeans-Fabrik des Modekonzerns C&A, die im Monforts-Quartier jährlich Hunderttausende Hosen produzieren soll, ist ein Gewinn für die Stadt und womöglich der Beginn eines neuen Abschnitts in Gladbachs langer Textil-Geschichte.

 Mönchengladbach hat eine große Textil-Historie, zu sehen im Textil-Technikum.

Mönchengladbach hat eine große Textil-Historie, zu sehen im Textil-Technikum.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Es gab Zeiten, da war Mönchengladbach als rheinisches Manchester ein Nabel der Textil-Welt. Auch wenn es viele Unternehmen von einst nicht mehr gibt und andere weite Teile ihrer Produktion längst ins Ausland verlagert haben, gehören Stoffe und ihre Entwicklung und Herstellung zur Identität dieser Stadt wie die Kohle zum Ruhrgebiet. Deshalb ist der konkrete Plan von C&A, in Mönchengladbach eine Jeans-Produktion aufzubauen, ein großer Gewinn für die Stadt. Sicher, es sind erst einmal nur 100 Arbeitsplätze, die so in der Fertigung entstehen. Aber Mönchengladbach hat jetzt die Chance zu zeigen, dass kluge Innovationen, wie sie an der Hochschule Niederrhein im Fachbereich Textil- und Bekleidungsmanagement entstehen, auch vor der eigenen Haustür funktionieren. Nur digitaler und technischer Fortschritt kann es ermöglichen, wieder hochwertige Arbeitsplätze für Menschen zu schaffen, die derzeit von Sozialhilfen leben. Genau das ist es, was mit dem sehr technokratisch klingenden Begriff „Strukturwandel“ gemeint ist. Es wird Zeit, dass die Menschen in der Stadt davon etwas merken.